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Die bedeutung der emojis in der alltà¤glichen kommunikation bei den beninischen und deutschen jugendlichen: eine kontrastive studie


par Théodore ANAGONOU
UAC - Licence en linguistique-didactique 2025
  

Disponible en mode multipage

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RÉPUBLIQUE DU BÉNIN

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Ministère de l'Enseignement Supérieur et de la Recherche Scientifique(MESRS)*****

Université d'Abomey-Calavi(UAC)

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Faculté des Lettres, Langues, Arts et Communication (FLLAC)

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Département d'Études Germanistiques(DEG)

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Licence-Arbeit

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Option: Linguistique -Didakti (LID)

Die Bedeutung der Emojis in der alltäglichen Kommunikation bei den beninischen und deutschen Jugendlichen: Eine kontrastive Studie

THEMA

Betreuer von :

Dr (MA)V.C. Charlemagne HOUNTON

Ausgearbeitet von:

ThéodoreANAGONOU

Matrikelnummer: : 11219015

Akademisches Jahr: 2024-2025

Widmung

Zum Gedenken an meinen Vater, den verstorbenen Joseph ANAGONOU,

Diese Arbeit ist ihm gewidmet.Ihm, der trotz der Härten des Lebens allein die Verantwortung für unsere Erziehung übernommen hat, als ich noch ein Kind war unfähig, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.Ihm, der nach der Trennung von unserer Mutter blieb standhaft, fürsorglich, unermüdlich. Ihm, der selbst nie eine Schule besucht hat, aber davon träumte, meinen Bruder Olivier ANAGONOU und mich eines Tages unter den führenden Köpfen dieses Landes zu sehen. Ich vergesse nie jene Nächte, in denen er spät vom Maismahlen zurückkehrte manchmal um Mitternacht, um ein Uhr oder zwei Uhr morgens und dennoch die Kraft fand, das Essen vorzubereiten und uns um vier Uhr zu wecken, damit wir gestärkt zur Schule gehen konnten. Er hatte wenig, aber er gab uns alles. Mit Mut, Hingabe und Liebe hat er uns großgezogen. Er hat uns gelehrt, was Würde, Opferbereitschaft und Hoffnung bedeuten. Mein Vater war ein außergewöhnlicher Mann. Ein wahrer Vater. Heute ist er nicht mehr da, um die Frucht seines Kampfes zu sehen, aber ich wünsche mir, dass diese Arbeit für ihn spricht. Papa, ich habe dich nicht enttäuscht. Diese Arbeit ist ein stilles Zeugnis deiner Größe.

Ruhe in Frieden Papa.

Danksagung

Mein tief empfundener Dank gilt meinem Betreuer Dr. (MA) Charlemagne HOUNTON, für seine stets offene Tür, seine wissenschaftliche Weitsicht und seine außergewöhnliche menschliche Nähe. Ohne seine geduldige Begleitung und sein aufrichtiges Engagement wäre diese Arbeit nicht denkbar gewesen.Ebenso danke ich herzlich allen Dozentinnen und Dozenten der Germanistikabteilung, die mit Disziplin, Leidenschaft und Weitblick unser Denken geformt und unser Wachstum gefördert haben. Möge Gott Sie reichlich segnen für Ihre täglichen Opfer im Dienst von Bildung und Menschlichkeit.

Mein Dank gilt auch meiner Mutter Détè Justine und meinem verstorbenen Vater Joseph ANAGONOU, die trotz widriger Umstände alles dafür gegeben haben, dass wir - ihre Kinder - eines Tages unter den Führungskräften unseres Landes stehen. Ihre Liebe und Opferbereitschaft sind die Wurzeln meines Weges.

Mit aufrichtigem Herzen nenne ich auch Frau Emmanuelle GROSSE, Herrn Olivier HOUETOHOSSOU, Pastor Pierre KINKPONWE, Pastor Séraphin AHOGA, die Familie FATOLA, Pastor Benjamin OLADIRANund meine Tante Sidonie ANAGONOUfür ihre wertvolle Unterstützung, Ermutigung und Gebete.

Ein Baum wächst nur, wenn seine Wurzeln stark sind.«

Von ganzem Herzen widme ich diese Arbeit meiner geliebten Ehefrau
Elisabeth Mahulidji NOUBEMEDOU, für ihre unerschütterliche Geduld, Liebe und ihr Vertrauen.

Und schließlich meinen Kindern Othniel Ogomi-de und Oluwa-Funmilayo , tägliche Quelle von Hoffnung und Licht möge diese Arbeit ein bleibendes Zeugnis für sie sein:
von Glauben, Ausdauer und Hingabe.

Kapitel 1: Résumé

Ce mémoire analyse l'usage des emojis dans la communication numérique quotidienne des jeunes Béninois et Allemands, selon une approche contrastive et sémiotico-pragmatique. Partant de l'hypothèse que les emojis facilitent l'expression des émotions mais peuvent aussi créer des malentendus culturels, une enquête bilingue a été menée auprès de 128 jeunes (64 Béninois et 64 Allemands), complétée par une analyse qualitative fondée sur les théories de Peirce, Eco et Nöth. Les résultats révèlent des similitudes d'usage, mais aussi des divergences marquées dans l'interprétation et les fonctions attribuées aux emojis. Ainsi, les jeunes Béninois mobilisent davantage des emojis expressifs (valeurs iconiques et indexicales), tandis que les jeunes Allemands les utilisent souvent comme modulateurs de ton ou éléments contextuels. Cette étude démontre que les emojis, loin d'être un langage universel, sont à la fois des ponts émotionnels et des marqueurs culturels.
Mots-clés : communication digitale, emojis, jeunes, interculturalité, sémiotique

Kapitel 2: Abstract

This thesis examines how emojis are used in the everyday digital communication of Beninese and German youth, through a contrastive and semiotic-pragmatic lens. Starting from the hypothesis that emojis help convey emotions but may also cause cultural misunderstandings, a bilingual survey was conducted with 128 participants (64 Beninese, 64 German), combined with a qualitative analysis grounded in the theories of Peirce, Eco, and Nöth. Findings show both shared practices and significant contrasts in how emojis are interpreted and used. While Beninese youth favor highly expressive emojis (iconic and indexical value), German youth tend to use them more as tone modulators or contextual cues. The study confirms that emojis are not a universal language, but rather emotional bridges and cultural markers.

Keywords: digital communication, emojis, youth, interculturality, semiotics

Zusammenfassung

Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Emojis in der alltäglichen digitalen Kommunikation von Jugendlichen in Benin und Deutschland aus einer kontrastiven und semiotisch-pragmatischen Perspektive. Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass Emojis zwar die emotionale Verständigung erleichtern, jedoch auch kulturell bedingte Missverständnisse hervorrufen können. Zur empirischen Erhebung wurde ein zweisprachiger Fragebogen an 128 Teilnehmende (64 aus Benin, 64 aus Deutschland) verteilt. Die Datenanalyse basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz und den theoretischen Grundlagen von Peirce (Ikon, Index, Symbol), Eco und Nöth.

Die Ergebnisse zeigen sowohl eine intensive Nutzung von Emojis in beiden Kulturen als auch signifikante Unterschiede in ihrer Wahrnehmung und Funktion. Beninische Jugendliche verwenden häufiger emotional stark aufgeladene Emojis (ikonisch und indexikalisch), während deutsche Jugendliche Emojis eher als Tonmodulatoren oder pragmatische Markierungen einsetzen. Daraus ergibt sich, dass Emojis keine universelle Sprache darstellen, sondern vielmehr emotionale Brücken und kulturelle Spiegel sind.

Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven für die Medienpädagogik sowie die interkulturelle Kommunikationskompetenz.

Stichwörter: digitale Kommunikation, Emojis, Jugend, Interkulturalität, Semiotik

DÉCLARATION SUR L'HONNEUR

Je soussigné(e), Théodore ANAGONOU, matricule 11219015,étudiant en Licence en Études Germanistiques, option Linguistique-Didactique à la Faculté des Lettres, Langues, Arts et Communication (FLLAC) de l'Université d'Abomey-Calavi, déclare sur l'honneur que le présent mémoire de fin de cycle, intitulé :

« Die Bedeutung der Emojis in der alltäglichen Kommunikation bei den beninischen und deutschen Jugendlichen: Eine kontrastive Studie »

a été rédigé par moi-même, sans avoir fait usage de moyens interdits. Toutes les sources utilisées dans ce travail sont dûment mentionnées dans les références bibliographiques ou signalées par des citations claires et conformes aux règles de l'art académique.

Je reconnais avoir pris connaissance des dispositions universitaires relatives au plagiat et m'engage à en assumer les conséquences en cas de falsification, de plagiat ou de toute autre fraude intellectuelle constatée.

Fait à Cotonou, le 30 juin 2025



Signature : ....................................................

v Inhaltsverzeichnis

Widmung i

Danksagung ii

Résumé iii

Abstract iii

Zusammenfassung iv

Abbildungsverzeichnis viii

Tabellenverzeichnis viii

Einleitung 1

Kapitel 1: THEORETISCHER RAHMEN 2

1.1.1 Begriffliche Klärungen 2

1.1.2 Was ist Emoji? 2

1.1.3 Nonverbale Kommunikation 2

1.1.4 Interkulturelle Kommunikation 3

1.1.5 Die Gechichte und die Entwicklung der Emojis 3

1.2 Theoretische Ansätze zur Emoji-Kommunikation 4

1.2.1 Semantik: Wörtliche und übertragene Bedeutungen von Emojis 4

1.2.2 Pragmatik: Kontextuelle und funktionale Rollen von Emojis. 4

1.2.3 Semiotik nach Peirce: Ikon, Index, Symbol. 5

1.2.4 Interkulturelle Kommunikation: Kulturelle Prägungen und Missverständnisse. 5

Kapitel 2: Darstellung und Analyse der empirischen Daten 6

2.1 Beschreibung des Korpus und methodische Einbettung 6

2.2 Analyse und Interpretation der erhaltenen Antworten 7

2.2.1 Frage Nr. 1: Geschlecht der Befragten 7

2.3 Alter der Befragten 8

2.4 Begriffliche Unterscheidung zwischen Emoji«und Emoticon«zwischen intuitivem Gebrauch und theoretischem Unwissen 9

2.5 Emojis als Zeichen von Wut, Freude und Ironie: Eine semiotische Analyse nach Peirce 10

2.6 Kontrastive Analyse der Wahrnehmung der Wichtigkeit von Emojis bei jungen Beniner*innen und Deutschen 11

Kapitel 3: KONTRASTIVE ANALYSE: BENIN VS. DEUTSCHLAND 13

3.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Emoji-Gebrauch 13

3.2 Interkulturelle Missverständnisse und Interpretationsprobleme 13

3.3 Einfluss kultureller Normen auf digitale Ausdrucksformen 13

3.4 Bedeutung von Emojis in der digitalen Kommunikation: Kontrastive Analyse der Antworten zur Frage 14 14

Tab3: Bedeutung von Emojis in der digitalen Kommunikation: Kontrastive Analyse der Antworten zur Frage 14. 15

3.5 Analyse: Das Emoji als visuelles Todeszeichen in der interkulturellen Kommunikation (Benin vs. Deutschland) 15

3.6 Sprach und kulturbedingte Emoji-Präferenzen 16

3.7 Diskussion 16

3.8 Grenzen der Untersuchung und Perspektiven für weiterführende Forschung 17

Schlussfolgerung und Ausblick 18

Literaturverzeichn 19

ANHANG i

Questionnaire à propos de l'usage des émoticons et émojis. i

Abbildungsverzeichnis

Abb.?1: Jährliche Anzahl neu eingeführter Emojis und Auswahl beliebter Emojis auf Twitter, Instagram und Facebook (2018) - S.?3

Abb.?2: Geschlechterverteilung der Befragten (Benin) - S.?7

Abb.?3: Geschlechterverteilung der Befragten (Deutschland) - S.?7

Abb.?4: Altersverteilung der Befragten (Benin vs. Deutschland) - S.?8

Abb.?5: Frage 5: Kennst du den Unterschied zwischen Emoticon und Emoji? - S.?9

Abb.?6: Verwendung von Emojis zur Darstellung von Wut, Freude und Humor - S.?10

Tabellenverzeichnis

Tab.?1: Geschlechterverteilung der Befragten (Benin) - S.?7

Tab.?2: Geschlechterverteilung der Befragten (Deutschland) - S.?7

Tab3: Bedeutung von Emojis in der digitalen Kommunikation: Kontrastive Analyse der Antworten zur Frage 14- S.15

Einleitung

In einer Zeit, in der digitale Kommunikation allgegenwärtig ist, gewinnen Emojis als visuelle Zeichen zunehmend an Bedeutung. Die Redewendung Ein Bild sagt mehr als tausend Worte« trifft besonders im digitalen Austausch zu, wo Mimik, Gestik und Intonation fehlen. Emojis übernehmen in Textnachrichten eine kompensatorische Funktion, indem sie Emotionen, Stimmungen und kommunikative Absichten visuell vermitteln (vgl. Danesi, 2017: 12).Doch sind Emojis wirklich universell verständlich? Oder hängt ihre Interpretation von kulturellen Rahmenbedingungen ab? Während einige Forscher*innen Emojis als eine globale Bildsprache verstehen, zeigen andere, dass ihre Bedeutungen kulturell geprägt sind und somit auch zu Missverständnissen führen können (vgl. Marcoccia, 2016: 270; Pappert, 2020: 175). In der alltäglichen Kommunikation - etwa auf WhatsApp kann dasselbe Emoji in Benin als Ausdruck von Respekt oder Trauer verstanden werden, während es in Deutschland völlig anders interpretiert wird.Diese Arbeit geht von der Hypothese aus, dass Emojis zugleich Brücken der Verständigung und Spiegel kultureller Differenz darstellen. Ihre Verwendung, Bedeutung und Wirkung hängen stark vom kulturellen Kontext ab. Ziel dieser kontrastiven Studie ist es daher, die Emoji-Nutzung unter Jugendlichen in Benin und Deutschland systematisch zu analysieren und dabei semiotische sowie pragmatische Unterschiede herauszuarbeiten. Zentrale Forschungsfrage ist: Inwieweit tragen Emojis zur interkulturellen Verständigung bei und wann entstehen Missverständnisse. Zur Beantwortung wird ein Mixed-Methods-Ansatz gewählt, der quantitative Umfragedaten mit qualitativen Analysen kombiniert. Der theoretische Rahmen basiert auf der Semiotik von Peirce (Ikon, Index, Symbol), den Kulturmodellen von Hall (1976) und Hofstede (2001) sowie auf pragmatischen Ansätzen der digitalen Kommunikation (vgl. Eco, Nöth, Herring).Die Arbeit gliedert sich wie folgt: Kapitel 1 klärt zentrale Begriffe und erläutert die theoretischen Grundlagen; Kapitel 2 stellt das empirische Korpus und die Methodik vor; Kapitel 3 analysiert die Ergebnisse kontrastiv und diskutiert interkulturelle Implikationen. Abschließend werden zentrale Erkenntnisse zusammengefasst und Perspektiven für weiterführende Forschung eröffnet.

Kapitel 3: THEORETISCHER RAHMEN

3.1.1 Begriffliche Klärungen

3.1.2 Was ist Emoji?

Ein Emoji ist ein Piktogramm oder Smiley, das in elektronischen Nachrichten und auf Webseiten verwendet wird, um eine Idee, Emotion oder ein Konzept auszudrücken. Sie verleihen Texten einen emotionalen Kontext und können die Kommunikation ansprechender und unterhaltsamer machen. Sie verleihen unseren Nachrichten und Posts auf Social-Media-Plattformen einen Hauch von Emotion. Heutzutage verwendet jeder täglich Emojis. Vom Senden eines Hallo« bis zum Beantworten von Nachrichten verwenden wir alle Emojis.1(*) Ein Emoji, abgeleitet aus dem Japanischen e (Bild) und moji (Zeichen), ist die Weiterentwicklung des Emoticons und steht für ein grafisches Symbol, das neben Mimik und Gestik auch Objekte, Konzepte und Ideen wie Tiere, Pflanzen, Lebensmittel, Fahrzeuge oder Aktivitäten darstellt (Randi Baum, 2017, S. 1). Dürscheid und Siever (2017, S. 260) bringen diese Definition auf den Punkt, indem sie betonen, dass Emojis als in der digitalen Kommunikation verwendete, im Unicode gelistete Zeichen definiert werden können, deren Gestalt anders als bei Kombinationen aus herkömmlichen ASCII-Zeichen nicht beliebig veränderbar ist.« Diese Standardisierung sorgt dafür, dass Emojis weltweit einheitlich erkannt und verstanden werden, was sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner digitaler Kommunikation macht.

3.1.3 Nonverbale Kommunikation

Nonverbale Kommunikation umfasst sämtliche Formen der Bedeutungsübertragung, die ohne den Einsatz verbaler Sprache erfolgen. Hierzu zählen unter anderem Mimik, Gestik, Körperhaltung sowie prosodische Merkmale wie Intonation und Rhythmus. In computermediierter Kommunikation (CMC), in der diese körpergebundenen Ausdrucksformen weitgehend abwesend sind, übernehmen Emojis eine kompensatorische Funktion: Sie fungieren als visuelle Marker emotionaler Zustände, regulieren zwischenmenschliche Beziehungen und beeinflussen die Interpretation sprachlicher Äußerungen maßgeblich. Somit erfüllen sie eine zentrale Rolle innerhalb der digitalen nonverbalen Semiotik (vgl. Derks, Bos & von Grumbkow 2008: 380; Locher & Bolander 2017: S.?38).

3.1.4 Interkulturelle Kommunikation

Interkulturelle Kommunikation bezeichnet den Austausch zwischen Individuen unterschiedlicher kultureller Herkunft, bei dem divergierende Normen, Werte, Kommunikationsstile und semiotische Codes aufeinandertreffen. Emojis treten in diesem Kontext als ambivalente Zeichen auf: Einerseits erleichtern sie durch ihre ikonische Visualität die überkulturelle Verständigung, andererseits unterliegen sie oftmals kulturell geprägten Interpretationsmustern. Dasselbe Emoji kann in verschiedenen kulturellen Kontexten disparate Bedeutungen tragen, wodurch sowohl interkulturelle Missverständnisse entstehen als auch kulturelle Identitäten performativ ausgedrückt werden können (vgl. Köhler & Neuland 2020: S.?112; Pavalanathan & Eisenstein 2016 S. 91).

3.1.5 Die Gechichte und die Entwicklung der Emojis

2(*)Die Entwicklung der Emojis begann Ende der 1990er Jahre in Japan, als Shigetaka Kurita 1999 das erste Set von 176 Emojis für einen Mobilfunkanbieter entwarf. Mit der Integration in den Unicode-Standard ab 2010 wurden Emojis global zugänglich und sind seither ein zentrales Element digitaler Kommunikation. Bis 2025 hat sich die Emoji-Palette stetig erweitert undumfasst mittlerweile mehrere tausend Zeichen, die kontinuierlich an gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungenangepasst werden (vg Unicode Consortium, 2025) (Digitale Kommunikation: Charakteristika und Herausforderungen bei Jugendlichen.

Digitale Kommunikation bezeichnet den Austausch von Informationen über elektronische Medien wie E-Mail, soziale Netzwerke, Messenger-Dienste oder Foren. Sie ist geprägt durch Schnelligkeit, Multimodalität (Text, Bild, Ton) und eine hohe Reichweite. Besonders bei Jugendlichen nimmt digitale Kommunikation einen zentralen Stellenwert in: Sie dient nicht nur der Informationsübermittlung, sondern auch der Identitätsbildung, sozialen Integration und Selbstdarstellung (Stald, 2008, S. 143).Die Nutzung von Emojis ist dabei ein charakteristisches Merkmal: Sie ermöglichen es Jugendlichen, nonverbale Hinweise und Emotionen in textbasierte Kommunikation einzubetten, Missverständnisse zu vermeiden und Gruppenzugehörigkeit zu signalisieren (Danesi, 2017, S. 92). Gleichzeitig stellen sich Herausforderungen, etwa im Hinblick auf Datenschutz, Cybermobbing oder die Gefahr von Missverständnissen bei der Interpretation von Emojis im interkulturellen Kontext (Stald, 2008, S. 145).

3.2 Theoretische Ansätze zur Emoji-Kommunikation

3.2.1 Semantik: Wörtliche und übertragene Bedeutungen von Emojis

Aus semantischer Perspektive können Emojis sowohl in ihrer denotativen (wörtlichen) als auch in ihrer konnotativen (übertragenen) Bedeutungsebene analysiert werden. So steht das Emoji ?? einerseits für einen realen Apfel, wird aber kontextuell auch symbolisch für Gesundheit oder New York (The Big Apple«) verwendet (Danesi, 2017, S. 101). Die Mehrdeutigkeit der Emoji-Bedeutungen zeigt, dass ihre Interpretation stark vom kommunikativen Kontext und dem individuellen kulturellen Vorwissen abhängig ist (Baum, 2017, S. 3).

3.2.2 Pragmatik: Kontextuelle und funktionale Rollen von Emojis.

Die pragmatische Analyse fokussiert auf die kommunikative Funktion von Emojis im situativen Gebrauch. Emojis dienen nicht nur der emotionalen Expressivität, sondern auch der Diskurssteuerung: Sie können Ironie signalisieren, Aussagen abschwächen oder verstärken und zur Vermeidung von Missverständnissen beitragen (Dürscheid & Siever, 2017, S. 262). Ihre Bedeutung ist häufig erst im Zusammenspiel mit dem Text sowie dem kommunikativen Setting erschließbar (Herring & Dainas, 2017, S. 7).

3.2.3 Semiotik nach Peirce: Ikon, Index, Symbol.

In der semiotischen Theorie von Charles Sanders Peirce werden Zeichen anhand ihres Verhältnisses zum Referenten in drei Typen unterteilt: Ikon, Index und Symbol.

§ Ein Ikon weist eine visuelle Ähnlichkeit mit dem Bezeichneten auf (z.?B. für einen Hund).

§ Ein Index hat eine direkte Beziehung zum Kontext oder zu einem Ereignis (z.?B. für Zeitdruck).

§ Ein Symbol basiert auf einer sozial oder kulturell kodierten Konvention (z.?B. ?? für Liebe).

Emojis lassen sich je nach Verwendung und Interpretation in alle drei Kategorien einordnen, was ihre semiotische Komplexität und kommunikative Vielschichtigkeit verdeutlicht (Peirce, CP 2.276; Danesi, 2017, S. 104).

3.2.4 Interkulturelle Kommunikation: Kulturelle Prägungen und Missverständnisse.

Studien zur interkulturellen Kommunikation zeigen, dass die Deutung von Emojis stark durch kulturelle Codes und Werte geprägt ist. Edward T. Hall (1976) unterscheidet zwischen High-Context-Kulturen (z.?B. Japan, Benin), in denen nonverbale Zeichen wie Emojis eine tiefere, implizite Bedeutung haben, und Low-Context-Kulturen (z.?B. Deutschland, USA), in denen Kommunikation expliziter und direkter erfolgt. Geert Hofstede (2001) weist darauf hin, dass Dimensionen wie Individualismus, Machtdistanz oder Unsicherheitsvermeidung die Art und Weise beeinflussen, wie Emojis verwendet und verstanden werden.Ein Beispiel für kulturell divergierende Emoji-Interpretationen ist das Symbol: Während es in westlichen Ländern häufig als Beten« oder Bitte« verstanden wird, gilt es in ostasiatischen oder afrikanischen Kontexten als Ausdruck von Dankbarkeit, Ehrerbietung oder als formelle Grußgeste (Miller et al., 2016, S. 7). Daraus ergibt sich ein hohes Potenzial für interkulturelle Missverständnisse.

Kapitel 4: Darstellung und Analyse der empirischen Daten

4.1 Beschreibung des Korpus und methodische Einbettung

Diese kontrastive und interkulturell angelegte Studie basiert auf einem empirischen Korpus, das in seiner ursprünglichen Form Antworten von Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren umfasste. Für die systematische Analyse wurden jedoch ausschließlich Teilnehmende im Alter zwischen 15 und 35 Jahren berücksichtigt. Diese Altersgruppe gilt nicht nur in aktuellen soziologischen Studien (vgl. Galland, 2011; Cardon, 2010) als besonders prägend für digitale Kommunikationsformen, sondern steht auch im Mittelpunkt globaler Forschungen zur Medienkompetenz, digitalen Sozialisation und Symbolverwendung in Online-Kontexten.

Das finale Korpus umfasst insgesamt 128 Teilnehmende - je 64 aus Benin und 64 aus Deutschland. Die Zusammensetzung erfolgte nicht zufällig, sondern strategisch mit dem Ziel, eine möglichst breite urbane Repräsentation sicherzustellen. Die beninischen Befragten stammten aus Cotonou, Porto-Novo und Parakou; die deutschen Teilnehmenden aus Berlin, München, Köln, Hamburg und weiteren Städten. Diese bewusste Auswahl spiegelt sowohl kulturelle Vielfalt als auch Gemeinsamkeiten städtischer Jugendkulturen wider, was eine fundierte Vergleichsanalyse ermöglicht.

Die Datenerhebung erfolgte sprachsensibel: auf Französisch in Benin und auf Deutsch in Deutschland, um authentische Ausdrucksformen in der jeweiligen Alltagssprache zu gewährleisten. Der verwendete Fragebogen, erstellt über Google Forms, lag in einer zweisprachigen Version (Französisch/Deutsch) vor und bestand aus 20 Items, gegliedert in:

- 15 geschlossene Fragen (Multiple-Choice, Likert-Skalen),

- 3 halboffene Fragen (mit Raum für Begründungen oder Beispiele),

- 2 offene Fragen, die freie Reflexionen zur Emoji-Verwendung ermöglichten.

Die Verbreitung erfolgte über soziale Netzwerke wie WhatsApp, Facebook und Instagram. Das Sampling war nicht-probabilistisch, freiwillig und digital ausgerichtet. Diese Strategie zielt gezielt auf digital affine Nutzergruppen ein methodischer Vorteil, wenn es um digitale Kommunikationsphänomene wie Emojis geht. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 8. Oktober 2021 bis zum 15. April 2022.

Besonderer Wert wurde auf ethische Standards gelegt: Die Teilnahme war anonym, freiwillig und unbezahlt; keine sensiblen Daten wurden erfasst. Alle Teilnehmenden mussten ihr Einverständnis erklären - in Übereinstimmung mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).Die Auswertung des Korpus erfolgt zweigleisig: 1. Quantitativ mit SPSS 27: Deskriptive Statistiken und Kreuztabellen erlauben eine erste systematische Gegenüberstellung. 2. Qualitativ nach einem semiotisch-semantischen Ansatz, gestützt auf die Theorien von:

- Charles S. Peirce (ikonische Zeichen, Indexe, Symbole),

- Umberto Eco (Kodierung, Dekodierung kultureller Zeichen),

- Winfried Nöth (visuelle Kommunikation, Bildsemiotik).

Diese theoretische Verankerung erlaubt es, Emojis nicht bloß als grafische Elemente zu betrachten, sondern als kulturell interpretierbare Zeichen, deren Bedeutung in einem sozialen Kontext entsteht und durch gemeinschaftliche Konventionen getragen wird.Fazit: Dieses Korpus ist keine bloße Datensammlung es ist ein methodisch fundiertes, kultursensibles Abbild der digitalen Ausdrucksweise einer ganzen Generation. Es bildet das Herzstück der vorliegenden Analyse und liefert empirisch belastbare Grundlagen für die Untersuchung interkultureller Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Emoji-Kommunikation.

4.2 Analyse und Interpretation der erhaltenen Antworten

4.2.1 Frage Nr. 1: Geschlecht der Befragten

Die erste Frage unseres über Google Forms erstellten Fragebogens bezog sich auf das Geschlecht der Teilnehmenden. Ziel war es, eine demografische Grundlage zu schaffen, um die Emoji-Nutzung im Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede besser analysieren zu können.

Geschlecht

Anzahl

Prozentsatz

Männlich

37

57,8?%

Weiblich

26

40,6?%

Neutral

1

1,6?%

Abb2::Geschlechterverteilung (Benin)

Tab1:Geschlechterverteilung (Benin)

Geschlecht

Anzahl

Prozentsatz

Weiblich

32

50,0?%

Männlich

30

46,9?%

Neutral

2

3,1?%

Tab 2: Geschlechterverteilung (Deutschland)

Abb3: Geschlechterverteilung (Deutschla

Wie die obenstehenden Tabellen und Diagramme zeigen, haben jeweils 64 Jugendliche aus jedem Land teilgenommen:

Ø In Benin: 37 männlich (57,8?%), 26 weiblich (40,6?%) und 1 neutral (1,6?%).

Ø In Deutschland: 30 weiblich (46,9?%), 32 männlich (50?%) und 2 neutral (3,1?%).

Diese Verteilung zeigt eine leichte männliche Überrepräsentation in beiden Stichproben, wobei Deutschland eine größere Geschlechtervielfalt widerspiegelt.Für unsere Studie zur Emoji-Verwendung ist diese Variable von zentraler Bedeutung: Das Geschlecht kann die Auswahl, Häufigkeit und Funktion der verwendeten Emojis maßgeblich beeinflussen. Frühere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Frauen tendenziell häufiger emotionale Emojis verwenden, während Männer eher funktionale oder neutrale Emojis bevorzugen. Diese Erkenntnisse fließen in unsere kontrastive Analyse der Emoji-Nutzung bei beninischen und deutschen Jugendlichen ein.

4.3 Alter der Befragten

Die Altersverteilung der Befragten zeigt eine deutliche Dominanz der Altersgruppe von 15-25 Jahren - sowohl in Benin (39 von 64, also 60,9?%) als auch in Deutschland (38 von 64, also 59,4?%). Diese Überrepräsentation junger Menschen erklärt sich durch den universitären Kontext der Befragung (durch Google Form) und spiegelt ihre enge Vertrautheit mit digitalen

Kommunikationsformen wider, insbesondere mit der Verwendung von Emojis. Auch die zweite Altersgruppe (25-35 Jahre) ist signifikant vertreten mit 22 Teilnehmenden in Benin und 17 in Deutschland , was bestätigt, dass junge Erwachsene zu den

Abb4:Alter der Bfragen Benin vs .Deutschland

Hauptakteur enbildschirmvermittelter Kommunikation zählen. Dagegen sind ältere Altersgruppen nur schwach vertreten (3 in Benin, 8 in Deutschland), und nur eine Person aus Deutschland ist über 65 Jahre alt. Diese ungleiche Verteilung belegt, dass die Emoji-Nutzung stark generationenbezogen und kulturell geprägt ist, was die Wahl des semiopragmatischen Ansatzes in dieser Studie voll und ganz legitimiert.

4.4 Begriffliche Unterscheidung zwischen Emoji«und Emoticon«zwischen intuitivem Gebrauch und theoretischem Unwissen

Abb.?5:Frage 5. Kennst du den Unterschied zwischen Emoticon und Emoji?

Die Analyse der Antworten auf die Fragen 5, 5.a und 5.b zeigt eine deutliche Diskrepanz im begrifflichen Verständnis zwischen jungen Deutschen und Beniner:innen: Während 66?% der deutschen Befragten angeben, den Unterschied zwischen Emoji und Emoticon zu kennen, sind es in Benin nur 26?%. Zwar dominiert der Begriff Emoji in beiden Gruppen, doch greifen viele junge Beniner:innen auf eine Vielzahl von Bezeichnungen zurück wie Sticker, Bild, Lächeln, Smiley, émoticône, super, taquinner usw. Diese Vielfalt weist auf eine intuitive Nutzung hin, jedoch ohne klar verankerte begriffliche Unterscheidung. Besonders bei typografischen Emoticons wie :-) oder <3 zeigen sich erhebliche Unterschiede: Während sie von den meisten deutschen Jugendlichen korrekt als Emoticons erkannt werden, herrscht bei den Beniner:innen Unsicherheit oder Unkenntnis.Diese Unausgewogenheit kann zu Missverständnissen in der digitalen Kommunikation führen. Aus semio-pragmatischer Perspektive - gestützt auf Theorien von Peirce, Eco und Nöth - wird deutlich, dass Emojis mehrdeutige Zeichen sind, deren Bedeutung vom kulturellen Code, dem kommunikativen Kontext und der semiotischen Kompetenz der Nutzenden abhängt. Die Ergebnisse unterstreichen somit nicht nur die Relevanz eines interkulturellen Verständnisses von Zeichen, sondern auch die Notwendigkeit einer gezielten digitalen Zeichenkompetenz.

4.5 Emojis als Zeichen von Wut, Freude und Ironie: Eine semiotische Analyse nach Peirce

Abb6:Emojis verwenden, um Wut, Freude oder Humor auszudrücken

Im Rahmen dieser kontrastiven Studie zur alltäglichen Emoji-Nutzung bei beninischen und deutschen Jugendlichen wurden die Teilnehmenden gefragt, welche Emojis sie typischerweise verwenden, um Wut, Freude oder Humor auszudrücken. Die Antworten ermöglichen eine semiotische Analyse nach dem Zeichenmodell von Charles S. Peirce.Gemäß Peirce lassen sich Emojis in Ikone, Indizes und Symbole einteilen. So wirkt ein lachendes Emoji (z.?B. ??) als Ikon, weil es graphisch einem echten Lachen ähnelt. Tränen- (??) oder Wut-Emojis (??) fungieren als Indizes, da sie direkt auf einen affektiven Zustand hinweisen. Dagegen sind Emojis wie ?? oder ??Symbole, deren Bedeutung - etwa Ironie oder Verspieltheit - kulturell konventionalisiert ist.Die Analyse zeigt, dass beninische Jugendliche vorwiegend ikonische und indexikalische Emojis spontan einsetzen, während deutsche Jugendliche häufiger symbolische Emojis für ironische oder humorvolle Nuancen wählen. Diese Nutzungsmuster spiegeln unterschiedliche semiopragmatische Kontexte und digitale Kommunikationsgewohnheiten wider.

4.6 Kontrastive Analyse der Wahrnehmung der Wichtigkeit von Emojis bei jungen Beniner*innen und Deutschen

Die Auswertung der Frage Ist es wichtig, Emojis in eine Nachricht einzubauen?« zeigt sowohl quantitativ als auch qualitativ signifikante kulturelle Unterschiede. Von 61 befragten jungen Beniner*innen halten 77?% Emojis für wichtig, während dieser Anteil bei den deutschen Jugendlichen etwa 64?% beträgt. Dies deutet auf eine stärkere affektive Aufladung und expressivere Nutzung ikonischer Zeichen im beninischen Kontext hin. Aus semiopragmatischer Perspektive werden Emojis von den beninischen Teilnehmer*innen überwiegend in ihrer emotionalen Funktion (Peirce: Index emotionaler Zustände) verstanden - als ein Verlängerungskanal des Selbst: Ça permet de mieux exprimer ses sentiments«, Ça donne un vrai aperçu de l'émotion«. Diese Sichtweise steht im Einklang mit Umberto Ecos Theorie des Zeichens als polyvalentem Bedeutungsträger, der eine ästhetische und affektive Kommunikationsdimension eröffnet. Die deutschen Jugendlichen hingegen betonen vor allem die pragmatisch-korrektive Funktion des Zeichens (Nöth), das hilft, Missverständnisse zu vermeiden: So weiß man, wie etwas gemeint ist.« Emojis erscheinen hier als Tonanzeiger, die ironische oder emotionale Botschaften verdeutlichen können - ihre übermäßige Nutzung wird jedoch oft als kindisch oder überflüssig bewertet: Ich finde das kindisch.« Ein weiterer Unterschied betrifft den Umgang mit der semantischen Ambiguität von Emojis. Während beide Gruppen auf eine gewisse Mehrdeutigkeit hinweisen, äußern deutsche Jugendliche eine sprachkritische Haltung gegenüber dem Emojisprech«, während einige Beniner*innen auf technische oder kulturelle Barrieren verweisen: Tout le monde ne connaît pas ces signes.« Dies verweist weniger auf Ablehnung als auf ungleichen Zugang zu digitalen Codes. Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Emoji wird zwar von beiden Gruppen als kommunikatives Werkzeug eingesetzt, seine semio-pragmatische Bedeutung ist jedoch kulturell differenziert: Im beninischen Kontext erscheint es als emotionales und identitätsstiftendes Ikon, im deutschen als pragmatisches Ton-Modulationsmittel. Der Emoji fungiert somit als kulturell situiertes Zeichen, dessen Interpretation vom jeweiligen kommunikativen Rahmen abhängt.

Kapitel 5: KONTRASTIVE ANALYSE: BENIN VS. DEUTSCHLAND

5.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Emoji-Gebrauch

Sowohl junge Béninois als auch Deutsche verwenden Emojis häufig in ihrer digitalen Kommunikation. In beiden Korpora zeigen die Antworten (Frage 7), dass mehr als die Hälfte der täglichen Nachrichten Emojis enthalten, wobei die Mehrheit der Befragten angibt, nur die Emojis zu nutzen, die auf ihrem Smartphone bereits vorinstalliert sind. Die primäre Funktion der Emojis ist in beiden Kulturen ähnlich: Sie dienen dem Ausdruck von Emotionen wie Freude, Traurigkeit oder Humor (Frage 10). Dennoch zeigen sich Unterschiede in der begrifflichen Unterscheidung: In Benin werden Begriffe wie Emoji«, Emoticon« oder Symbol« oft gleichbedeutend verwendet, während deutsche Jugendliche eine präzisere Trennung zwischen Emoji« (grafisch) und Emoticon« (zeichengestützt) vornehmen (Fragen 5 und 6).

5.2 Interkulturelle Missverständnisse und Interpretationsprobleme

Trotz ihrer scheinbaren Universalität können Emojis auch zu Missverständnissen führen. In beiden Kontexten berichten Jugendliche über Schwierigkeiten bei der Interpretation bestimmter Emojis (Frage 11). In Benin liegt dies häufig an unklarer Symbolkenntnis oder fehlender Emoji-Kompetenz, sodass manchmal Dritte zu Rate gezogen werden müssen (Frage 12). In Deutschland hingegen verweisen die Befragten eher auf subjektive Interpretationsrahmen, die stark vom sozialen Kontext und der Beziehung zur Kommunikationspartnerin/zum Kommunikationspartner abhängen. Diese Diskrepanz verdeutlicht die potenziellen Risiken einer unreflektierten Verwendung von Emojis in interkulturellen Kommunikationssituationen.

5.3 Einfluss kultureller Normen auf digitale Ausdrucksformen

Die Begründungen zur Frage 9 (ob Emojis wichtig sind) zeigen deutliche kulturelle Unterschiede im Verständnis digitaler Ausdrucksformen. In Benin wird betont, dass Emojis helfen, Gefühle visuell zu vermitteln, die Kommunikation zu vereinfachen und sie lebendiger zu gestalten. Die Nutzung wird als effizient und alltagstauglich empfunden. In Deutschland hingegen liegt der Fokus eher auf der Kompensation nonverbaler Elemente wie Mimik oder Tonfall, die in der Schriftkommunikation fehlen. Diese Perspektive deutet auf eine eher metakommunikative Herangehensweise in Deutschland und eine pragmatisch-visuelle Nutzung in Benin hin.

5.4 Bedeutung von Emojis in der digitalen Kommunikation: Kontrastive Analyse der Antworten zur Frage 14

Die Antworten auf Frage 14Welche Bedeutung bzw. welche Rolle spielen Emojis in der digitalen Kommunikation?«ermöglichen eine vertiefte Analyse kulturell geprägter Kommunikationsmuster. Die qualitativen Aussagen der Jugendlichen aus Benin und Deutschland zeigen, dass Emojis in beiden Kontexten als nützlich betrachtet werden, jedoch mit unterschiedlichen Zielsetzungen und semantischen Funktionen.Für viele Jugendliche aus Benin sind Emojis zentrale Ausdrucksträger, die Emotionen, Stimmung und persönliche Haltung unmittelbar übermitteln. Aussagen wie ça donne du goût à la conversation«, on peut s'exprimer sans trop écrire« oder les emojis sont parfois bien désignés pour transmettre des émotions« zeigen, dass Emojis als eine Art nonverbales Sprachäquivalent verstanden werden. Sie erfüllen eine kompensatorische Funktion in der schriftlichen Kommunikation, da sie Gestik, Mimik und Intonation ersetzen. Diese Nutzung steht im Einklang mit einer kontextreichen, affektorientierten Kommunikationskultur (vgl. Hall, 1976).Im Gegensatz dazu sehen deutsche Jugendliche Emojis primär als funktionale Ergänzungen: Sie sollen helfen, die Absicht des Senders klarzustellen, emotionale Nuancen auszudrücken oder Missverständnisse zu vermeiden. Aussagen wie Emojis machen die Kommunikation fließend und verständlich«, Sie helfen, die Bedeutung zu klären« oder Mit Emojis kann man die Absicht der Nachricht hervorheben« verdeutlichen eine explizite, kontrollierte Kommunikationsweise, in der Klarheit und Struktur Vorrang haben (vgl. Hofstede, 2001).Die folgende Tabelle fasst die Antworten der Teilnehmenden auf die Frage 14 zusammen und hebt die kulturellen Unterschiede in der Wahrnehmung und Nutzung von Emojis hervor.

Analysierter Aspekt

Junge Béniner:innen

Junge Deutsche

Hauptfunktion des Emojis

Direktes Ausdrucksmittel, ersetzt manchmal den Text

Funktionale Ergänzung zur Klärung

Kommunikative Funktion

Spontane Emotion, Ausdruckskraft, Zeitersparnis

Präzision, Vermeidung von Mehrdeutigkeiten, kontrollierte Emotion

Beispielhafte Antworten

Ça donne du goût«, On gagne du temps«

Das macht die Nachricht klarer«, Man versteht besser, was gemeint ist«

Semiotische Lesart (Peirce)

Emoji = Ikon + Index ? signalisiert ein erlebtes Gefühl

Emoji = funktionales Symbol ? kodiert eine Absicht

Implizites Kulturverständnis

Emoji ersetzt oder verstärkt die verbale Sprache

Emoji begleitet und nuanciert die verbale Sprache

Dominante pragmatische Nutzung

Affektive und intuitive Kommunikation

Analytische und bewusste Kommunikation

Tab3: Bedeutung von Emojis in der digitalen Kommunikation: Kontrastive Analyse der Antworten zur Frage 14.

5.5 Analyse: Das Emoji als visuelles Todeszeichen in der interkulturellen Kommunikation (Benin vs. Deutschland)

In der beninischen Alltagskommunikation insbesondere auf WhatsApp hat sich das Emoji zu einem sozial kodierten Zeichen für Tod, Trauer und Katastrophen entwickelt. Es fungiert als visueller Todesbote und ersetzt textliche Formulierungen in der Mitteilung tragischer Ereignisse. Im Sinne Peirces ist ein ikonischer, indexikalischer und symbolischer Signifikant: Es stellt visuell das Weinen dar (Ikon), verweist auf ein tragisches Geschehen (Index) und ist kulturell als Todeszeichen etabliert (Symbol). Wenn dieses Emoji über dem Bild einer Person erscheint, wird es kollektiv als Mitteilung eines Todesfalls interpretiert auch sprachunabhängig. Es aktiviert illokutionäre Sprechakte im Sinne Searles und erfüllt expressive, appellative und phatische Funktionen. In hochkontextuellen Kulturen wie Benin (vgl. Hall 1976) dient der emotionalen Kollektivierung von Schmerz, dem Aufbau sozialer Nähe und digitaler Trauerrituale. Im Gegensatz dazu sind in Deutschland einer niedrigkontextuellen, individualistischen Kultur (vgl. Hofstede 2010) derartige visuelle Zeichen im Kontext von Tod seltener. Dort gelten Symbole wie ?? odersowie sprachlich formelle Ausdrücke als angemessen. Die Nutzung von in Todeskontexten könnte in Deutschland als kindlich, unernst oder überemotional gedeutet werden. Diese kontrastive Analyse zeigt, wie ein einziges Emoji kulturell unterschiedlich gerahmt wird und zugleich als translinguales Kommunikationsmittel in globalisierten digitalen Räumen fungiert.

5.6 Sprach und kulturbedingte Emoji-Präferenzen

Die Auswahl und der Einsatz von Emojis sind ebenfalls kulturell geprägt. Jugendliche aus Benin bevorzugen ausdrucksstarke und bildhafte Emojis (z.?B. ), während deutsche Jugendliche häufiger auch klassische textbasierte Emoticons wie :-) oder ;P verwenden, was auf einen hybriden Stil zwischen alt und neu hinweist. In humorvollen Kontexten (Tu blagues ?« Wenn du Witze machst?«) greifen Béninois gerne zu ??, ?? oder , während Deutsche häufiger ??, ?? oder ?? nutzen. Diese Unterschiede spiegeln sowohl sprachlich-kulturelle Prägungen als auch schulische

5.7 Diskussion

Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestätigen die zentrale Rolle von Emojis in der digitalen Kommunikation junger Menschen aus Benin und Deutschland, zeigen jedoch auch deutliche Unterschiede in Bezug auf Gebrauch, Funktion und Interpretation. Diese Unterschiede lassen sich durch sprachliche, kulturelle und pragmatische Faktoren erklären: Während Jugendliche aus Benin Emojis hauptsächlich als direkte emotionale Ausdrucksmittel einsetzen, bevorzugen deutsche Jugendliche einen kontextabhängigen, nuancierteren Einsatz. Im Lichte der semiotischen Kategorien von Peirce (Ikon, Index, Symbol) und interkultureller Pragmatik erweisen sich Emojis nicht nur als emotionale Marker, sondern als soziale und kommunikative Zeichen, deren Bedeutung kulturspezifisch kodiert ist. Trotz der Aussagekraft der Ergebnisse weist die Studie gewisse Einschränkungen auf: Die begrenzte Stichprobengröße, die auf Selbstauskünften beruhenden Daten und das Fehlen authentischer Kommunikationssituationen schränken die Generalisierbarkeit ein. Diese Grenzen relativieren jedoch nicht die Relevanz der Erkenntnisse, sondern eröffnen Perspektiven für zukünftige Forschung zur diachronen Emoji-Entwicklung, zur Anwendung in realen Gesprächskontexten und zur Rolle von Emojis im Sprachunterricht und interkulturellen Austausch.

5.8 Grenzen der Untersuchung und Perspektiven für weiterführende Forschung

Wie jede wissenschaftliche Arbeit unterliegt auch diese Studie gewissen begrenzenden Faktoren, die bei der Interpretation der Ergebnisse kritisch zu reflektieren sind. Ein zentrales Hindernis bestand in der vom Studienrahmen festgelegten Seitenbegrenzung, die eine umfassendere Analyse der zahlreichen offenen und qualitativen Antworten verhindert hat. Zahlreiche Aussagen der Teilnehmenden ließen tiefere semantische und pragmatische Interpretationen zu, konnten aber aus Platzgründen nur exemplarisch behandelt werden. Zudem beruhen die vorliegenden Daten ausschließlich auf Selbstauskünften in einem Online-Fragebogen. Auch wenn diese Methode der Untersuchung der subjektiven Wahrnehmung gerecht wird, bleiben dabei reale Kommunikationssituationen - etwa in sozialen Netzwerken oder Messaging-Plattformen außen vor. Authentische Kontexte wie WhatsApp-Statusmeldungen, Instagram-Stories oder TikTok-Kommentare wurden bewusst nicht in die Analyse einbezogen, obwohl sie für das Verständnis der tatsächlichen Emoji-Praxis von großer Relevanz wären. Nicht zuletzt ist zu beachten, dass die Studie auf einer begrenzten Stichprobe von 128 Jugendlichen basiert. Auch wenn die Gruppe gezielt diversifiziert wurde (Städte, Sprachen, Bildungshintergrund), erlaubt sie keine statistische Generalisierung auf eine breitere Jugendpopulation. Diese methodischen und kontextuellen Einschränkungen mindern jedoch nicht den Erkenntniswert der Untersuchung. Im Gegenteil: Sie unterstreichen die Notwendigkeit vertiefender Forschung, die qualitative Tiefenanalysen mit multimodaler Diskursanalyse kombiniert. Im Rahmen eines weiterführenden Masterstudiums soll diese Arbeit deshalb unter dem folgenden Forschungsschwerpunkt fortgeführt werden: Emoji als interkulturelle Diskursmarker im franko-und deutschsprachigen Raum: Eine multimodale Analyse in sozialen Netzwerken.«Dabei sollen insbesondere visuelle und situative Elemente aus Plattformen wie Instagram, WhatsApp und TikTok systematisch einbezogen werden, um die funktionale Vielfalt, kulturelle Codierung und performative Bedeutung von Emojis in konkreten Kommunikationskontexten sichtbar zu machen.

Schlussfolgerung und Ausblick

Diese kontrastive Untersuchung hat bestätigt, dass Emojis eine Schlüsselrolle in der digitalen Kommunikation junger Menschen spielen nicht nur als Mittel zur emotionalen Ausdrucksverstärkung, sondern auch als kulturell codierte Zeichen, die soziale Beziehungen, persönliche Haltungen und kommunikative Absichten visualisieren. Die Analyse der beninischen und deutschen Stichproben hat gezeigt, dass Emojis in beiden Kontexten intensiv verwendet werden, jedoch mit unterschiedlichen kulturellen Funktionen und Bedeutungsrahmen.

Während beninische Jugendliche Emojis primär als affektive Ausdrucksträger einsetzen spontan, visuell und identitätsbildend, nutzen deutsche Jugendliche sie stärker als pragmatische Modulatoren: zur Klarstellung, zur Nuancierung von Aussagen oder zur Vermeidung von Missverständnissen. Diese kontrastive Nutzung spiegelt unterschiedliche Kommunikationsstile wider, die sich mit den Modellen von Hall und Hofstede treffend erklären lassen.

Die anfängliche Hypothese wurde somit bestätigt: Emojis wirken sowohl als Brücken interkultureller Verständigung als auch als Spiegel kultureller Diversität. Sie sind keine universelle Sprache, sondern komplexe, kontextgebundene Zeichen im Spannungsfeld zwischen Lokalem und Globalem, zwischen Emotion und Konvention.

Die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse liefern nicht nur einen Beitrag zur angewandten Semiotik und digitalen Pragmatik, sondern bilden auch eine fundierte Grundlage für weiterführende Forschung. Diese Ergebnisse, obwohl sie in einem spezifischen methodischen Rahmen verankert sind, eröffnen neue Wege für eine umfassendere Erforschung der Rolle von Emojis in interkulturellen Dynamiken. Durch ihren alltäglichen Einsatz offenbaren diese kleinen Zeichen große Herausforderungen: emotionale Vermittlung, kulturelle Identitätsaushandlung und digitale Sozialität.In diesem Sinne möchte ich meine zukünftige Masterforschung verorten mit dem Ziel, zu einer digitalen Linguistik beizutragen, die zugleich kontextsensibel, methodisch fundiert und praxisnah ist.Denn Emojis zu untersuchen bedeutet letztlich, zu verstehen, wie Gesellschaften heute ihr Sein zur Welt und zu den anderen in Zeichen, Bildern und digitalen Gesten ausdrücken.

Literaturverzeichn

1. Wissenschaftliche Monographien

Danesi, M. (2017). *The Semiotics of Emoji: The Rise of Visual Language in the Age of the Internet*. London: Bloomsbury Academic.

Dürscheid, C., & Siever, T. (2017). *WhatsApp mit Tante Emma: Wie wir heute schreiben - und was das für unsere Sprache bedeutet*. Berlin: Dudenverlag.

Eco, U. (1975). *Trattato di semiotica generale*. Mailand: Bompiani. (Frz. Ausgabe: *Traité de sémiotique générale*, Paris: Laffont, 1988).

Hall, E. T. (1976). *Beyond Culture*. New York: Anchor Books.

Hofstede, G. (2001). *Culture's Consequences: Comparing Values, Behaviors, Institutions and Organizations Across Nations* (2nd ed.). Thousand Oaks: Sage Publications.

Nöth, W. (1990). *Handbuch der Semiotik*. Stuttgart: Metzler.

Nöth, W. (2000). *Semiotics of the Media: State of the Art, Projects, and Perspectives*. Berlin/New York: De Gruyter.

Peirce, C. S. (1931-1958). *Collected Papers of Charles Sanders Peirce* (Vols. 1-8). Eds. C. Hartshorne, P. Weiss & A. W. Burks. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Baum, M. (2017). *Emojis als neue Schriftsprache: Semantische Vielfalt und Herausforderungen für die Kommunikation*. München: Verlag für digitale Kommunikation.

2. Wissenschaftliche Sammelwerke (Buchkapitel)

Halté, M. (2016). Methoden der Emoji-Forschung: Statistische und hermeneutische Ansätze.« In K. Müller (Hrsg.), *Digitale Kommunikation und Kultur* (S. 250-270). Springer.

Pappert, S. (2020). Bedeutungsvielfalt von Emojis im Online-Diskurs.« In T. Weber (Hrsg.), *Digitale Sprachkulturen* (S. 170-185). De Gruyter.

3. Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften

Marcoccia, M. (2016). Cross-cultural communication and emojis: Challenges and opportunities.« *Journal of Pragmatics*, 98, 265-275.

4. Beiträge in Konferenzakten

Herring, S. C., & Dainas, A. R. (2017). Nice Picture Comment! Graphicons in Facebook Comment Threads.« *Proceedings of the 50th Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS-50)*, 1-10.

Miller, H., Thebault-Spieker, J., Chang, S., Johnson, I., Terveen, L., & Hecht, B. (2016). `Blissfully happy' or `ready to fight': Varying Interpretations of Emoji.« *Proceedings of the 10th International AAAI Conference on Web and Social Media (ICWSM)*, 259-268.

5. Hochschulschrift / Dissertation

Derks, D., Bos, A. E. R., & von Grumbkow, J. (2008). Emoticons and social interaction on the Internet: the importance of social context. Computers in Human Behavior, 24(5), 379-395. https://doi.org/10.1016/j.chb.2007.01.001

Köhler, A., & Neuland, E. (2020). Sprache in der digitalen Welt: Neue Entwicklungen - Neue Herausforderungen. Stuttgart: J.B. Metzler.

Locher, M. A., & Bolander, B. (2017). Language and Im/Politeness in Computer-Mediated Communication. Amsterdam: John Benjamins.

Pavalanathan, U., & Eisenstein, J. (2016). Emojis vs. Emoticons: A performance-based comparison in Twitter. In Proceedings of the Tenth International AAAI Conference on Web and Social Media (ICWSM) (pp. 91-100).

· Webseite

Statista (2019), https://fr.statista.com/infographie/18710/lancement-annuel-emoji/ (abgerufen am 13. Juni 2025

4Predis.ai. (o. D.). Emoji - Bedeutung, Kategorien und Verwendung. Abgerufen am 10. Juni 2025, von https://predis.ai/de/RESSOURCEN/Glossar/emoji/

ANHANG

Appendix 1

Questionnaire à propos de l'usage des émoticons et émojis.

Informations générales - cochez ou écrivez votre réponse

1) Sexe

Ï Féminin

Ï Max

Ï Neutre

2) J'ai

Ï entre 15-25 ans

Ï entre 25-35 ans

Ï entre 35-65 ans

Ï Over 65 ans

3)Quel type / modèle de portable avez-vous ?

________________________________________________________________

4) avez-vous téléchargé émoticons et ou emojis pour votre portable ou les avez-vous saisis à l'aide de votre clavier ?

Ï Je les ai téléchargés

Ï je les ai saisis directement sur mon clavier

5 Connaissez-vous la différence entre émoticon et émoji ?

Ï Oui

Ï Non

Comment appelez-vous ces petites images ?? ?? ?

? _________________________

Comment appelez-vous ces signes < : / :-) <3 ? ________________________________________

6) Pourquoi utilisez-vous émoticons ou émojis ?

Ï Je ne les utilise pas

Ï Parce que tout le monde le fait

Ï Pour rendre le texte facile à comprendre

Ï Parce que c'est plus rapide que d'écrire le mot réel

7) De quelle manière utilisez-vous les émoticons/ émojis ?

Ï Je ne les utilise pas

Ï Pour exprimer les émotions

Ï pour améliorer mon texte

Ï j'ai du mal à utiliser des mots

Ï Ils sont amusants

8) Jusqu'à quel pourcentage les messages que vous envoyés contiennent des émoticons/ émojis ?

Ï 0 % ou aucun message ?

Ï >25 %

Ï >50 %

Ï >75 %

Ï 100 %

9)) Jusqu'à quel pourcentage les messages que vous recevez contiennent des émoticons/ émojis ?

Ï 0 % ou aucun message ?

Ï No messages

Ï 25 %

Ï 50 %

Ï 75 %

Ï 100 %

10) Si, pour une raison quelconque, vous n'avez pas accès émoticons/ émojis, vous sentez-vous frustré(e) de ne pas pouvoir exprimer vos émotions, ou d'être ennuyé ?

Ï Oui

Ï Non

Ï parfois

11) Combien d'émoticons ou émojis un message peut ou doit contenir ?

Ï 0

Ï <4

Ï <5-10

Ï <11-20

12) Est-il important d'inclure les émoticons ou emojis dans un message ?

Ï oui

Ï Non

Justifiez votre réponse : ________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________

13) comment interprétez-vous un message de colère sans émoticône ?

___________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________

_________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________

14) Quel émoji ou émoticons tu utilises lorsque tu es en : Ï Colère _________________ Ï joie ? _________________

Ï triste ? ___________________

Ï tu blagues ? ______________

· Dessine l'émoji ou émoticône qui correspond à chaque mot

15) Quels sont tes émojis ou émoticônes préférés ? Insérez-les et dis ce qu'ils signifient

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

19) Avez-vous parfois du mal à interpréter ce que vos amis veulent vous dire lorsqu'ils utilisent des émojis ou des émoticônes ?

Ï oui

Ï Non

Ï parfois

20) Do you ever send a message containing only emoticons/ emojis and no text?

Ï Yes

Ï No

21) Do you think there are enough emoticons/ emojis to choose from?

Ï Yes

Ï No

Ï I miss emoticons/ emojis that describe ; ______________________________________

 

24) Les émoticônes/émojis peuvent-ils signifier différentes choses selon la personne qui vous envoie le message ? (Frère, parent, partenaire, ami)

Oui

Non

je n'y ai jamais pensé

Ï Je n'utilise pas du tout d'émoticônes

25) Do you send the same type of emoticons/ emojis to your parents as you do to your friends?

Ï Yes

Ï No

Ï I have never thought about it

Ï I don't use emoticons at all

Avez-vous déjà demandé à un ami de vous aider à interpréter un message en fonction de l'émoticône/emoji ?

Oui

Non

29) Avez-vous déjà demandé à un ami quelle émoticône/emoji vous devriez inclure dans un message important ?

Oui

Non

30) What is the worst type of emoticon you would use? Describe in words or illustrate

31) Do you ever judge a person depending on the emoticon/ emoji s/he is using?

Ï Yes

Ï No

Ï Sometimes

32) Which emoticon/ emojis would you use for the following moods & messages?

If you are angry: You are late _______

What do you mean? _______

If you are sad?: I am just very sad________

It is just too much _________

If you are happy?: Things are looking great _______

I feel great _____

If you are in love with the person you're texting?: You look amazing today _____

When can we meet? _____

If you pretend you are honest (ironic)? No, I am not angry______

Green is your colour _____

If you are sarcastic: Yes, I am fine_____

No, I changed my mind______ Of course I'll be there______

33) Can you give examples of when it is hard to understand an emoticon/ emoji in a message and please illustrate if possible;

 
 
 
 

34) How would you interpret the mood of the sender in the following messages? If you don't know, put a cross on the line.

Comment interpretez-vous l'humeur de l'expéditeur dans les messages suivant : si vous ne le savez pas écrivez non devant la phrase.

Je vais bien ________________________________________________

Je vais bien ____________________________________________

Je vais bien _________________________________________________

Non, je ne suis pas en colère _______________________________________

Non, Je ne suis pas en colère _________________________________________

Non, je ne suis pas en colère _________________________________________

Can I ask you something? ____ _______________________________

Can I ask you something? ___________________________________

Can I ask you something? ___________________________________

Did you really say that? _____________________________________

Did you really say that? _____________________________________

Did you really say that? _____________________________________

* 1Predis.ai. (o. D.). Emoji - Bedeutung, Kategorien und Verwendung. Abgerufen am 10. Juni 2025, von https://predis.ai/de/RESSOURCEN/Glossar/emoji/

* 2Abb)1:Jährliche Anzahl neu eingeführter Emojis und Auswahl beliebter Emojis auf Twitter, Instagram und Facebook (2018)3






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