4.7 Abschätzungen der Bevölkerungsdaten
Die Abschätzung der Bevölkerungszahlen ist eine
andere Aufgabe der Betroffenheitsanalyse. Die Anzahl der betroffenen
Bevölkerung wurde auf der Basis von Gebäude- und RFU-Daten
abgeschätzt. Für die Gebäudeschätzung ist die gesamte
Gebäudezahl des digitalisierten Gebiets nicht berücksichtigt, weil
die Gebäude nicht deutlich definiert sind. Berücksichtigt wurden
erstens nur die Gebäude, die deutlich identifiziert und digitalisiert
wurden. Zweitens wurden alle Gebäude ausgeschlossen, die nicht der
Wohnungsfunktion dienen oder die als leere Gebäude gekennzeichnet sind.
Die tatsächlich zur Wohnungsfunktion genutzten Gebäude wurden
während der Geländekontrolle identifiziert. Bei der Bildverarbeitung
wurden im Ganzen ca. 27.470 Gebäude berechnet (s. Tabelle 4). Darunter
können ca. 25.040 Gebäude als Wohnungsgebäude klassifiziert
werden, die für ca. 88.550 Bewohner zur Verfügung stehen.
Die Schätzung der Bevölkerung wird auf der Grundlage der
Gebäudeart in Tabelle1 durchgeführt.
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Tabelle 4: Aufteilung der Gebäude im digitalisierten
Bereich
Gebäudetype
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G1
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G2
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G3
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Bewohner pro Gebäudearten* (aus RFU-Databank)
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9
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6
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4
|
Anzahl
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3521
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23430
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1566
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Prozentzahl der Benutzung (aus RFU-Databank)
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77%
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75%
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65%
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Gesamtheit
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88550
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Eigene Darstellung, 2012
5. Faktoren der Betroffenheit durch
Überschwemmungen
Die Faktoren, welche das Ausmaß und den Verlauf der
jährlichen Überschwemmungen von Cotonou beeinflussen, sind
unterschiedlich. Sie können in zwei Gruppen aufgeteilt werden:
natürliche Faktoren und anthropogene Faktoren. Diese werden im Folgenden
erläutert.
5.1 Natürliche Faktoren
Natürliche Faktoren umfassen die klimatischen und
hydrologischen Bedingungen sowie die topographischen und geomorphologischen
Bedingungen.
5.1.1 Klimatische und hydrologische Bedingungen
Die jährlichen Regenfälle verursachen als
primärer Auslöser die Überschwemmungen in Cotonou. Je nach
Regenzeit wird im langjährigen Mittel eine große
Überschwemmungsperiode von einer kleineren unterschieden. Süd-Benin
bzw. Cotonou ist von April bis Juli durch starke Niederschläge
gekennzeichnet. Ein Teil davon versickert in den Boden, wird
zwischengespeichert und trägt zur Entstehung von Grundwasser bei. Der Rest
fließt über die Bodenoberfläche in die Hohlformen des flachen
Reliefs und wegen der schwachen Neigungen nicht in die Gewässer. Die Pegel
der stehenden und fließenden Gewässer steigen stark an.
Die kleine Überschwemmungsperiode entspricht der kleinen
Regenzeit (September). Dabei ist der Anteil des Abflusses des Oueme in den
Nokue-See relativ erhöht. Da der Zustrom zum See höher ist als der
Abfluss durch die Lagune, steigt der Seespiegel und das Wasser dringt über
die
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Lagunenzungen in das Stadtgebiet ein. Bezüglich der
Hydrologie bilden der Atlantische Ozean, der Nokoue-See und die Lagune von
Djonou die wichtigsten Wasserflächen von Cotonou.
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