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Die Perspektiven einer neuen französischen Afrikapolitik im frankophonen Afrika südlich der Sahara

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par El-Houssein Aw
Freie Universität Berlin - Master in Political Science 2005
  

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1. 2 La Françafrique

Der Begriff Françafrique« wurde das erste Mal von Félix Houphouet-Boigny46(*) 195547(*) benutzt um eine Art von Communauté néocoloniale idéale« im Zustande zu bringen. Ist es in der Realität so passiert wie es gewünscht war von Félix-Houphouet Boigny? Hat diese traumhafte Ideale an ihre ursprünglichen Ziele gehalten?

Eine genaue Beschreibung dieses Begriffes konnte nur gemacht werden mit der Beobachtung und Analyse der Beziehungen zwischen das Frankophone Afrika und Frankreich, was sich in heutiger Lage Afrikas ausdrückt.

Das übernommene Wort Françafrique« von Verschaves Organisation Survie wird seitdem in einem anderen Kontext benutzt. Francois-Xavier Verschave beschreibt das Verhältnis Frankreich- Afrika mit folgenden Worten:

La Françafrique désigne une nébuleuse d'acteurs économiques, politiques et militaires, en France et en Afrique, organisée en réseaux et lobbies, et polarisée sur l'accaparement de deux rentes : les matières premières et l'aide publique au développement. La logique de cette ponction est d'interdire l'initiative hors du cercle des initiés. Le système, autodégradant, se recycle dans la criminalisation. Il est naturellement hostile à la démocratie. Le terme évoque aussi la confusion, une familiarité domestique louchant vers la privauté. «48(*)

Dieses Konzept hat für Ausgangspunkte Jacques Foccart49(*) und das Jahr 1947, in dem er mit der Aufgabe betraut wurde, sich innerhalb der RPF50(*) um die franko-afrikanischen Angelegenheiten zu kümmern.51(*) Diese Politik, die als Tochter« der Staatsraison oder Realpolitik bezeichnen konnte, wurde von Foccart konzipiert unter der Leitung de Gaulles. Sie wurde entwickelt um die Bewahrung der erworbenen Interesse während der Kolonialzeit nachhaltig zu sichern. Unter den Motivationsgründen sind das Streben Frankreichs sich einen Weltrang zu erzielen, sich als Grande Nation« zu bestätigen durch die Verbreitung ihrer Sprache und das ökonomische Defizit gering zu halten.

Als Leiter des im Elysée ansässigen, mit einem eigenen Budget ausgestatteten Generalsekretariats für afrikanische und madagaskarische Angelegenheiten war sein Einfluss mit den Tätigkeiten eines Ministers vergleichbar. Zu den wichtigsten Aufgaben Foccarts gehörten die direkte Kontaktaufnahme mit afrikanischen Eliten und die Wahrnehmung der französischen Einflussinteressen.

Dabei kam ihm neben seinen privaten Geschäftsverbindungen, an denen er trotz seines politischen Amtes festhielt, vor allem sein Wissen als Koordinator der französischen Geheim- und Nachrichtendienste zugute. In vertrauensvoller Absprache mit de Gaulle setzte er dessen Weisungen loyal um, beriet afrikanische Staatschefs, empfing täglich SDECE-Agenten und koordinierte in wöchentlichen Geheimsitzungen die Afrikapolitik der französischen Bürokratie. Darüber hinaus empfing er die in afrikanischen Staaten akkreditierten französischen Botschafter und bewältigte jährlich über 2500 Besuche afrikanischer Minister.52(*)

Selbst wenn die Charakterisierung Foccarts als mächtigster und geheimnisvollster Mann der V. Republik« übertrieben erscheint: Dass seine Memoiren erst dreißig Jahre nach seinem Tod erscheinen werden, verheißt nichts Gutes. Als Basis des System Foccart gilt ein legendäres Verbindungsnetz, das Foccart mit Geldern im Import-Export-Geschäft tätiger Firmen finanziert haben soll. Though the actual functioning of the Foccart network was not entirely clear, it is nonetheless known to have been structured around a large group of commercial and semi-official companies. The purpose of these companies was to make money to finance the activities of the network and to provide cover for the men in the network and their activities (...) In early 1975, there were an estimated seventeen companies in the Foccart network. Most or all of them, while making profits, were also collecting information throughout Africa, as Barracuda-France, Frenceexpa53(*), and the BDPA (Bureau for the Development of Agricultural Production) had done, and also serving as a cover for Foccart`s barbouzes.«54(*)

Nach van Meter soll das Reseau Foccart auch die Société d`équipement pour l`Afrique (SEA), Mercedes-Afrique und Martmair, ein auf Waffenhandel und Explosives spezialisiertes Unternehmen, unterwandert haben. Van Meter behauptet außerdem unter Berufung auf ungenannte amerikanische Quellen, dass das Foccart`sche Netzwerk Geld aus dem afrikanischen Diamantenhandel in den Drogenhandel investiert habe.55(*)

Bis zur Pompidous Machtübernahme hat Foccart stark die afro-französische Beziehungen nicht nur durch die wirtschaftliche, kulturelle, politische und Militärputschs, sondern auch durch die Kontrolle der nationalen und internationalen Fernmeldeverbindungen beeinflusst. Mit seiner Geheimdiplomatie ist z.B. Frankreich in den Biafra-Krieg56(*) involviert, um den Ölreichtum Biafras durch Waffenlieferung im französischen Interesse militärisch zu sichern. Nachdem Pompidou de Gaulle nachfolgte, begann die Defoccartisierung« der afro-französischen Beziehungen, weil der neue angetretene Präsident mehr Interesse für eine aktive Europa- und Mittelmeerpolitik hatte. Trotz der Machtabwechselung wurde die französische Afrikapolitik, die de Gaulle und Foccart im 1958 konzipiert hatten, fortgesetzt!

Ein wichtiges Element der Francafrique nach Verschave ist:

La logique de la Francafrique est assez simple: c'est le double langage, le dualisme de l'officiel et du réel, de l'émergé et de l'immergé, du légal et de l'illégal, avec une forte domination du second terme.«57(*)

Dieses Element charakterisiert immer noch die sprachliche Form der französischen Afrikapolitik Diskurses.

* 46 Félix Houphouet-Boigny (1905-1993 war der erste Präsident der Republik Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) von

1960 bis 1993.

* 47 Francois-Xavier Verschave: La Françafrique, le plus long scandale de la République. Editions Stock, 1998,

1999. S. 175.

* 48 Ibid. S. 175

* 49 Jacques Foccart (1913-1997) kümmerte sich um die afrikanische Angelegenheiten unter den französischen

Präsidenten De Gaulle und Georges Pompidou und bleib der Mann des Schattens in Sachen frankophonem

Afrika bis zu seinem Tod 1997.

* 50 RPF (Rassemblement du Peuple Francais) wurde am 14.04.1947 von General de Gaulle gegründet. Sie war

die wichtigste Oppositionspartei gegenüber der IV. Republik.

* 51 Francois-Xavier Verschave: Noir silence. Qui arretera la Francafrique ? Editions des Arenes, 2000. S. 99.

* 52 Großer, Alfred:Frankreich und seine Außenpolitik 1944 bis heute. München/Wien 1990, S.217.

* 53 Beides Import-Export Firmen.

* 54 Van Meter, Karl: The French Role in Africa. In : Ray, Ellen/William Schaap/Karl van Meter/Louis Wolf

(Hg.): Dirty Work. The CIA in Africa. London 1980. S. 31.

Barbouzes : Geheimpolizisten.

* 55 Am 5. April 1975 verhaftete die amerikanische Polizei in New Jersey einen Foccart operative«, Roger Delouette, und fand in seinem Wagen 49 Kilo Heroin. Auch André Labay, der Chef des Kongo-Kinshasa-Premierministers, soll für Foccart gearbeitet und in Diamanten- und Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein. Ibid., S.31.

* 56 Biafrakrieg : nigerianischer Bürgerkrieg (1967-1970).

* 57 Francois-Xavier Verschave: Noir silence. Qui arretera la Francafrique ? Editions des Arenes, 2000. S. 277.

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"Piètre disciple, qui ne surpasse pas son maitre !"   Léonard de Vinci