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Interferenzen beim à¼bersetzen im daf-unterricht: eine empirische analyse von schà¼lerarbeiten am lycée de Kakataré-Maroua


par Jeanne Cendrar GUIMBANG A DONG und Christien NGAH LEKINA
Universität Maroua/Pädagogische Hochschule - DI.P.E.S II 2018
  

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3.1. Bestimmung und Ziele der Fehlerlinguistik

Es ist wirklich erstaunlich, dass die einschlägige Fachliteratur zur Fehlerlinguistik nur so wenig Platz für ihre Definition legt. Jedoch werden die einigen gefundenen Definitionen im Folgenden hervorgehoben. Das deutsche Universalwörterbuch Duden (2007) definiert die Fehlerlinguistik als eine Forschungsrichtung der Linguistik, die Arten und Ursachen der beim Spracherwerb und beim Erlernen der Fremdsprachen entstandenen Fehler untersucht«. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die Fehlerlinguistik mit der Fehleranalyse zu verwechseln. Unter Fehlerlinguistik versteht Lavric (1994, S. 71) jede systematische sprachwissenschaftliche Beschäftigung mit negativ bewerteten sprachlichen Abweichungen. Bei dieser Bestimmung wird der Fehler zwar als sprachliche Abweichung, aber es fehlt Angaben über Ziele dieses Fachbereichs. Eine andere Auffassung zur Bestimmung der Fehlerlinguistik kommt von Hellinger (1976, S. 89). Für ihn kann die Fehleranalyse auch der Verwirklichung konkreter praktischer Ziele dienen, wie der Erstellung von Lehrmaterialien oder Therapie-Programmen. Bei Kühlwein (1980, S. 565) geht es um eine unterschiedliche Terminologie. Bei ihm gilt die Fehlerlinguistik hingegen als übergreifender Terminus,

der insgesamt drei Bereiche umfasst: Fehleranalyse, Fehlerevaluation und
Fehlertherapie. Für ihn präsentiert die Fehlerlinguistik also einen Oberbegriff, innerhalb dessen er noch zwischen einer empirischen und nicht-empirischen Fehleranalyse differenziert. Die Fehleranalyse begreift er im breiteren Sinne. Dabei lassen sich auch Feststellungen der kontrastiven Grammatik resümieren. Grundgenommen scheint die Fehlerlinguistik der Fehleranalyse oft terminologisch gleichgesetzt zu werden. Diese beiden Begriffe kommen inhaltlich als Synonyme vor.

Im Vorwort seines Sammelbandes Fehlerlinguistik erläuterte Cherubim (1980b), man beabsichtige keine neue linguistische Teildisziplin zu begründen« und greife dabei auf den von Bierwisch (1970, S. 397-414, zitiert nach Cherubim) verwendeten Ausdruck Fehlerlinguistik zurück. Das Wort Fehlerlinguistik scheint also als Sammelbegriff für alle fehlerorientierten Problematiken im Rahmen der

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Sprachwissenschaft. Eine Bestimmung bzw. Verständigung der Fehlerlinguistik kann sozusagen indirekt vom Kontext deduziert werden. Daraus kann man schließen, dass die Fehlerlinguistik in der Tat nichts Neues sei, obwohl die Bezeichnung neu klingen mag, weil sie sich im Rahmen einer zunehmenden Problemorientierung der praxisbezogenen Sprachwissenschaft einem Thema widmet. Auch präzisiert Munske (1973, S. 486) in diesem Sinne, dass die KL, von der es die Rede in dem zweiten Kapitel war, mithilfe von Erkenntnissen der Fehleranalyse ergänzt und dadurch erst vollständig werden kann. Seiner Meinung nach liegt die Aufgabe der KL im theoretischen Sprachvergleich. Dagegen führt er auf die Fehleranalyse die Rolle der Erforschung von Interferenzen im Fremdsprachenunterricht zurück. Außerdem erwähnt er das Konzept der Kontaktlinguistik, deren Ziel ist es, Interferenzen im Sprachkontakt nachzugehen.

Auch Nickel (1973, S. 466- 467) ist damit einverstanden, dass ein Unterschied zwischen kontrastiver Linguistik und Fehleranalyse grundsätzlich gemacht werden soll. Er warnt dennoch auch davor, Resultate der Kontrastlinguistik für besser zu halten, indem er vielfältige Gegenargumente nennt. Allerdings leugnet er ihre Wichtigkeit bei der systematischen Betrachtung der Fremdsprachen in Verbindung mit der theoretischen Sprachwissenschaft nicht.

Rieck (1980, S. 43) meint, dass die frühere Stellung der KL als prognostische Disziplin, die Lernschwierigkeiten auf Grund des Sprachvergleichs vorhersagen kann, nicht mehr haltbar sei. Er meint, die kontrastive Analyse wird vielmehr als prognostische Disziplin angesehen, die Ergebnisse der Fehleranalyse ergänzt und erklärt. Die konfrontative Sprachbeschreibung erscheint also als ein unerlässliches Instrument für eine gültige Fehleranalyse zu sein. Die Fehleranalyse wird in diesem Sinne an Material aus dem Fremdsprachenunterricht realisiert und zeigt uns zuerst diejenigen Teilgebiete der Sprache auf, die den Lernern Schwierigkeiten bereiten. Sie versucht diejenigen Fehler in Lerner-Äußerungen zu quantifizieren und zu klassifizieren, um nötige Folgen für den Unterricht herauszuziehen. Dann mit Hilfe des konfrontativen Sprachvergleichs versteht man, warum sich gerade diese Aspekte als problematisch erweisen.

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Das Hauptziel der Fehlerlinguistik ist also klar, obwohl es eine Meinungsverschiedenheit in der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur herrscht. Die meisten Forscher im Bereich der Fehlerlinguistik meinen, dass ihr prioritäres Ziel auf der Fehlervermeidung bzw. -bekämpfung oder -vorbeugung und somit im möglichst effektiven Unterrichtsprozess beruht.

3.2. Schritte der Fehleranalyse

Hufeisen und Neuner (1999) stellen uns die Schritte der Fehleranalyse durch eine Aufgabe u.a Aufgabe 70, Seite 67 dar. Die Aufgabe setzt sich so weiter vor:

Fangen Sie damit an, dass sie sich die folgenden Sätze ansehen: Welche Fehler stellen Sie fest? Versuchen Sie, die Fehler zu beschreiben und ihre Ursachen zu benennen.

1. Es tut mir Leid, dass ich spät komme. Ich habe den Bus vermisst.

2. Das Pony kommte angerannt.

3. Zurück in Deutschland, habe ich studiert.

4. Gestern wir gingen ins Kino.

5. Ich tannze gerne.

6. Bis du Frau Müller?

Durch diese Aufgabe zeigen Sie uns den ersten Schritt der Fehleranalyse: Es geht um die Fehleridentifizierung oder -lokalisierung. Soweit identifizieren Sie den zweiten Schritt der Fehleranalyse, die die Fehlerklassifizierung ist. Zuletzt stellen Sie die Fehlererklärung als dritter Schritt der Fehleranalyse vor. Auf diese Weise unterscheiden wir insgesamt fünf Schritte der Fehleranalyse nämlich: Fehleridentifizierung, Fehlerklassifizierung, Fehlererklärung, Fehlerkorrektur und Fehlerbewertung, Fehlertherapie und Fehlerprophylaxe. Durch die Analyse der Aufgabe 70, von Hufeisen und Neuner (1999, S. 67) erklären und beschreiben wir, was diese unterschiedlichen Schritte der Fehleranalyse bedeutet und kennzeichnet.

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"Qui vit sans folie n'est pas si sage qu'il croit."   La Rochefoucault