1.2. Abgrenzung
Die Umfrage beschränkt sich bewusst auf kleinere und
mittlere Schweizer Unternehmen mit bis 500 Mitarbeitern die nicht
börsenkotiert sind. KMU bilden das Rückgrat der Schweizer
Volkswirtschaft. Dieser interessante Punkt hat uns dazu bewogen, eine Aussage
über diese Gruppe von Arbeitgebern zu erarbeiten. Der spezialisierte
Informationsservice bezüglich Kennzahlen (Datastream, Bloomberg etc.), wie
er bei börsenkotierten Gesellschaften eingesetzt wird, kommt bei den
untersuchten Unternehmen nicht in dieser Form zum Einsatz. Diese Besonderheit
betrachten wir als eine zusätzliche Herausforderung, da sich diese
Kennzahlen bei weitem nicht so einfach ermitteln las- sen. Die Melde- und
Reportingpflicht von börsenkotierten Gesellschaften ist höher als bei
nicht-kotierten, was bedeutet, dass die Finanzabteilungen stärker
gewichtet sind als bei KMU.
Der Fragebogen deckt die gängigsten Verfahren zu
Berechnung der optimalen Kapitalstrukturen ab. Diese Verfahren sind nicht als
abschliessend zu betrachten.
1.3. Methodik und Vorgehensweise
Die vorliegende Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten
Abschnitt werden die verschiedenen theoretischen Ansätze zur
Erklärung der Finanzierungsentscheidungen in Unternehmen diskutiert. Das
eigentliche Kernstück bildet der zweite Teil der Arbeit mit der Auswertung
der Unternehmensbefragung und den entsprechenden Schlussfolgerungen.
Die Ausarbeitung des Fragebogens führte innerhalb des
Projektteams zu heftigen Diskussionen. Um einen möglichst hohen
Rücklauf zu erzielen, sollte das Ausfüllen des Fragebogens nicht mehr
als 8 Minuten beanspruchen. So mussten wir uns bei der Erstellung der Umfrage
auf die wichtigsten Elemente beschränken ohne dabei das eigentliche Ziel
der Arbeit zu verfehlen.
Ein weiteres Kriterium war die Anonymität der
Umfrageteilnehmer. Daten sollten absolut anonym und vertraulich behandelt
werden, um eine möglichst grosse Anzahl von Umfrageteilnehmern zu
motivieren an der Befragung teilzunehmen. Rückschlüsse auf
Einzelantworten und Einzelfirmen sollten zu keinem Zeitpunkt möglich sein.
Mit Hilfe des Umfrage Tools von Unipark (siehe weiter unten) stellte die
Umsetzung dieser Anforderungen kein Problem dar.
Um die Chancen für eine möglichst hohe
Rücklaufquote zu steigern und demzufolge ein möglichst
repräsentatives Ergebnis erzielen zu können, wurde entschieden, die
Umfrage auf elektronischem Weg durchzuführen.
Mit Hilfe von Unipark wurde eine internetbasierte
Erhebungsmethode gefunden, die eine schnelle und kostengünstige
Studiendurchführung ermöglichte. Der Fragebogen konnte auf
komfortable Art und Weise mit einer bedienerfreundlichen
Benutzeroberfläche webbasiert verarbeitet werden.
Unipark ist ein Projekt der Globalpark AG. Seit 1999
entwickelt das Unternehmen Software für die Online-Forschung und ist durch
konsequente Orientierung an den Bedürfnissen methodisch anspruchsvoller
Kunden zum Marktführer im deutschsprachigen Raum geworden.1
Eine weitere grosse und, wie sich dann später
herausstellte, auch aufwendige Herausforderung war das Zusammentragen
elektronischer Adressdaten. Nach Möglichkeit sollten E-Mails
persönlich an Mitglieder der Geschäftsleitung oder an Fachleute aus
dem Finanz- und Rechnungswesen adressiert werden. Der Versand von E-Mails an
info-atAdressen« sollte nur dort Anwendung finden, wo keine
Ansprechpersonen in den Finanzabteilungen ermittelt werden konnten. Die Chance,
dass die Ergebnisse der Umfrage breit gestützt und repräsentativ
werden, sollte durch diese Vorgehensweise erhöht werden.
Aus Gründen des Sprachflusses wurde bewusst bei allen
Schreibweisen nur die männliche Ausdrucksform gewählt. Es ist
selbstredend, dass damit beide Geschlechter angesprochen sind.
1 vgl. www.unipark.info/64-0-ber-unipark.htm
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