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Interferenzen beim à¼bersetzen im daf-unterricht: eine empirische analyse von schà¼lerarbeiten am lycée de Kakataré-Maroua


par Jeanne Cendrar GUIMBANG A DONG und Christien NGAH LEKINA
Universität Maroua/Pädagogische Hochschule - DI.P.E.S II 2018
  

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3.2.4. Vierter Schritt: Fehlerkorrektur und Fehlerbewertung

Die Fehlerkorrektur kennzeichnet nicht nur den Fehler, aber verbessert ihn. Hier handelt es sich um die richtige Form von Fehlern anzugeben. Bei einfachen Fehlern wie grammatischen Fehlern, orthografischen Fehlern kann man sie einfach anstreichen und die richtige Form der Regel geben. Gegensätzlich in den pragmatischen Fehlern ist es wichtig, richtige oder bessere Alternativen zu bieten. Dabei sollten die Lernenden deutlich kennen, um welche Art von Fehlern es geht. Auf diese Weise können sie ihre Schwäche besser erkennen und sich selbst üben. Also illustrieren Hufeisen und Neuner (1999, S. 72) eine Verbesserung für die Beispielsätze wie folgt:

1. Ich habe den Bus verpasst.

2. Das Pony kam angerannt. Oder: Das Pony ist angerannt gekommen.

3. Nachdem ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, habe ich studiert.

4. Gestern gingen wir ins Kino. Oder: Gestern sind wir ins Kino gegangen.

5. Ich tanze gerne.

6. Sind Sie Frau Müller?

Fehlerkorrektur bedarf auch Korrekturtechniken, d.h. es ist wichtig für jede Situation bzw. jeden Fehler, eine Korrekturtechnik zu benutzen. Wir können ua. die unmittelbare Korrektur machen (grammatische Frage, Satzstellung, Inversion), die Echo-Technik (der Lernende spricht die richtige Form nach) oder die Anfertigung von Korrekturprotokollen durch andere Kursteilnehmer verwenden. Also wie bewertet man diese Fehler? Durch die Analyse der Fehlerbewertung können wir etwas auf dieser Frage sagen.

Nach Legenhausen (1975) ist bei der Bewertung von Sprachverstößen drei Parametern Rechnung zu tragen: einem linguistischen, einem pädagogischen und einem lernpsychologischen Parameter. Fehlerbewertung hängt von vielen Faktoren bzw.

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Kriterien ab. Diese Faktoren können wir hier nicht alle erläutern. Also werden folgende Faktoren der Bewertung von Fehlern zitiert: Der grammatische Akzeptabilitätsgrad, der Grad der Kommunikativen Beeinträchtigung, der Grad des Stellenwertes im Lehr- und Lernprozess und der Lernschwierigkeitsgrad.

3.2.5. Fünfter Schritt: Fehlertherapie und Fehlerprophylaxe

Nachdem die Fehler identifiziert, klassifiziert, erklärt und bewertet worden sind, besteht der letzte Schritt einer Fehleranalyse darin, die Ergebnisse dem Anwendungsfeld Unterricht brauchbar zu machen. Jene konkrete Anwendung der Analyseergebnisse zur Behebung bzw. zur künftigen Vermeidung der beschriebenen Fehler ist die Aufgabe der Fehlertherapie bzw. Fehlerprophylaxe.

Wenn wir eine Retrospektive dürfen, glaubte man am Anfang der fehleranalytischen Forschung, dass man wie bei der KL in dem zweiten Kapitel, Sprachen miteinander vergleichen könne und dort, wo Unterschiede zwischen jenen Sprachen bestehen, vorhersagen, dass die Lernenden hier Schwierigkeiten haben würden. Daraus wurden Regeln abgeleitet, die vom großen Nutzen zur Vermeidung von vermuteten Fehlern waren. Jedoch zeigte die Praxis, manche Fehler wurden trotzdem begangen, beispielsweise die entwicklungsbedingten Fehler. Solche Fehler zeigen, dass jemand gerade ein bestimmtes Sprachlernstadium durchläuft und über den entsprechenden Fehler erst zur richtigen Form kommt« (Hufeisen und Neuner, 1999, S. 73). Einen solchen typisch entwicklungsbedingten Fehler hat man z.B im Satz 2 unserer in der Einführung der fehleranalytischen Schritte gebildeten Mustersätze. Auf diesem Grund verzichte man auf solche Vergleiche, um Fehler zu erklären.

Außerdem sind viele Sprachwissenschaftler inzwischen einverstanden, dass pragmatische Fehler mehr wichtig als Formfehler sind: Einen Fremden auf der Straße zu duzen, wird sicher als beleidigender empfunden, als wenn die Satzstellung nicht total richtig ist. Die Lerner sollen in der Lage sein, in einer Situation angemessen zu reagieren, auch wenn sie vielleicht bestimmte sprachliche Elemente wie Konjunktionen noch nicht beherrschen.

Es gibt also mehrere Möglichkeiten, durch die man verfahren kann, um Fehler zwischen zwei Sprachen zu bewältigen. Überlegen wir uns z.B wie man mit den Faux amis« umgehen kann. Eine Möglichkeit dazu ist es, Listen zu erstellen und sie im Klassenzimmer auszuhängen oder die Schüler ein Faux amis-Buch« anlegen zu lassen. Also lassen die Schüler Falsche Freunde« auf die Listen schreiben immer, wenn sie diese produzieren. Bei diesem Ansatz ist es sichtbar, dass die interferierende Muttersprache oder eine schon bekannte andere Fremdsprache, die meistens aufgrund bestimmter lerntheoretischer Prämissen nicht berücksichtigt wird, hier in Betracht gezogen werden muss. Wie aber oben gesehen, schleichen sich oft Fehler ein, welche auf den Einfluss der anderen Sprachen zurückzuführen sind. Auf diesem Grund halten Hufeisen und Neuner (1999, S. 73) es für sinnvoller, diese Sprachen ganz konstruktiv und offensiv im DaF-Unterricht zu thematisieren und miteinzubeziehen. Ihrer Erfahrung nach ist die Verdeutlichung und Bewusstmachung sehr sinnvoll. Genauso schlagen sie vor, bei pragmatischen Fragestellungen auf andere Sprachen zurückzugreifen und Vergleiche zwischen den verschiedenen Sprachen anstellen zu lassen, beispielsweise, wie die Anrede geregelt ist.

Was die deutsche Sprache anbelangt, gibt es dabei zwei Fragen, die man sich sehr oft stellt: 1. Handelt es sich um eine mir fremde oder bekannte Person? 2. Ist diese Person ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Erwachsener? Danach wird entschieden, ob die betroffene Person geduzt oder gesiezt werden kann. Die zu duzenden Personen sind Kinder und Jugendliche bis etwa vierzehn Jahre und vertraute bekannte Erwachsene. Sie werden außerdem mit dem Vornamen angesprochen. Hingegen werden ältere Schüler oder Auszubildende gesiezt. Auch nicht vertraute und fremde Personen werden gesiezt und ihre Nachnamen zusammen mit der Anrede Frau oder Herr, wenn bekannt, werden verwendet. Das gilt selbstverständlich auch mit vorgesetzten Personen wie z.B Postbeamten. Unter diesen Gesichtspunkten kann ein Tafelbild bzw. eine Tabelle entworfen werden und wir können zugleich die unterschiedlichen Kriterien zusammenstellen. Anschließend können wir dazu verschiedene Situationen in Rollenspielen üben und die differenzierten Formen der Anrede versuchen.

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Duzen oder Siezen? Vornamen oder Nachnamen?

82

 

fremd

bekannt

Vertraut

Kind

d

dV

dV

Jugendliche/r

d/s

d/s V/N

dV

Erwachsene/r

s

S N

dV

(duzen = d, siezen = s ; Vorname = V, Nachname = N)

Um solche Fehler zu vermeiden, kann man bei einer Lerngruppe aus verschiedenen Ländern eine Gesprächsrunde führen, in der die Lerner berichten, ob es das Duzen und Siezen in ihrer Sprache gibt und wie es gehandhabt wird. Die Lernenden können also über die Konsequenzen sprechen, die es haben kann, wenn man die Regeln nicht respektiert. ZB im Englischen gibt es keine lexikalische Du-Sie-Differenzierung und man spricht sich schneller mit dem Vornamen an, als dies im Deutschen üblich ist.

Man wird schließlich, wie bei den oben gegebenen Beispielen, immer wieder feststellen, dass man bei der Fehlerbehandlung häufiger auf die Muttersprache oder eine andere schon beherrschte Fremdsprache stoßen. So kann der Lehrer oft Fehler als Interferenzen aus dem Französischen identifizieren, wenn er weiß, dass seine Schüler (wie die kamerunischen Deutschlernenden) vor Deutsch Französisch gelernt haben. In diesem Zusammenhang ist es von Nutzen, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zweier oder mehrerer Sprachen etwas zu wissen (siehe Kapitel 2 zur KL).

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Fazit

In diesem Kapitel war es die Rede, auf das Gebiet der Fehlerlinguistik einzugehen. Es stellt sich heraus, dass wir die Fehleranalyse in der Unterrichtsplanung und - nachbereitung, in der Verbesserung von Klassenarbeiten und der Methodik verwenden: Zuerst müssen wir einen Fehler identifizieren, bevor wir ihn beschreiben können. Anschließend müssen wir ihn normalerweise verbessern und, wenn dies möglich ist, erklären. Meist ist es auch ein Zwang für uns, diesen Fehler zu bewerten. Für den weiteren Unterricht müssen wir also uns überlegen, wie wir auf den entsprechenden Fehler im Unterricht eingehen, damit er dauerhaft korrigiert bzw. zukünftig vermieden wird. wir können uns zugleich auch Möglichkeiten überlegen, wie wir das Sprachmaterial dem nächsten Kurs präsentieren können, damit der Fehler gar nicht erst gemacht wird (Fehlertherapie und Fehlerprophylaxe).

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KAPITEL 4: ZUR PRÄSENTATION DER ERHOBENEN DATEN

Dieses Kapitel unserer Arbeit widmet sich vornehmlich der Darstellung von den erhobenen Daten. Hier ist die Ausgangsbasis unserer empirischen Untersuchung. Es handelt sich nämlich um methodisches Verfahren, Forschungsprobanden, Datenerhebungsinstrumente, ins Licht zu bringen. Also ist das Ziel dieser Untersuchung, sowohl intralinguale als auch interlinguale Interferenzen beim Übersetzen der Deutschlernenden am Lycéé de Kakataré-Maroua (Kamerun) im DaF-Unterricht herauszufinden. Dies wird uns gleichzeitig erlauben, interferierende Sprachen dazu zu identifizieren.

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"Piètre disciple, qui ne surpasse pas son maitre !"   Léonard de Vinci