5.8 Grenzen der
Untersuchung und Perspektiven für weiterführende Forschung
Wie jede wissenschaftliche Arbeit unterliegt auch diese Studie
gewissen begrenzenden Faktoren, die bei der Interpretation der Ergebnisse
kritisch zu reflektieren sind. Ein zentrales Hindernis bestand in der vom
Studienrahmen festgelegten Seitenbegrenzung, die eine umfassendere Analyse der
zahlreichen offenen und qualitativen Antworten verhindert hat. Zahlreiche
Aussagen der Teilnehmenden ließen tiefere semantische und pragmatische
Interpretationen zu, konnten aber aus Platzgründen nur exemplarisch
behandelt werden. Zudem beruhen die vorliegenden Daten ausschließlich auf
Selbstauskünften in einem Online-Fragebogen. Auch wenn diese Methode der
Untersuchung der subjektiven Wahrnehmung gerecht wird, bleiben dabei reale
Kommunikationssituationen - etwa in sozialen Netzwerken oder
Messaging-Plattformen außen vor. Authentische Kontexte wie
WhatsApp-Statusmeldungen, Instagram-Stories oder TikTok-Kommentare wurden
bewusst nicht in die Analyse einbezogen, obwohl sie für das
Verständnis der tatsächlichen Emoji-Praxis von großer Relevanz
wären. Nicht zuletzt ist zu beachten, dass die Studie auf einer begrenzten
Stichprobe von 128 Jugendlichen basiert. Auch wenn die Gruppe gezielt
diversifiziert wurde (Städte, Sprachen, Bildungshintergrund), erlaubt sie
keine statistische Generalisierung auf eine breitere Jugendpopulation. Diese
methodischen und kontextuellen Einschränkungen mindern jedoch nicht den
Erkenntniswert der Untersuchung. Im Gegenteil: Sie unterstreichen die
Notwendigkeit vertiefender Forschung, die qualitative Tiefenanalysen mit
multimodaler Diskursanalyse kombiniert. Im Rahmen eines weiterführenden
Masterstudiums soll diese Arbeit deshalb unter dem folgenden
Forschungsschwerpunkt fortgeführt werden: Emoji als
interkulturelle Diskursmarker im franko-und deutschsprachigen Raum: Eine
multimodale Analyse in sozialen Netzwerken.«Dabei sollen
insbesondere visuelle und situative Elemente aus Plattformen wie
Instagram, WhatsApp und TikTok systematisch
einbezogen werden, um die funktionale Vielfalt, kulturelle Codierung und
performative Bedeutung von Emojis in konkreten Kommunikationskontexten sichtbar
zu machen.
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