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Die bedeutung der emojis in der alltà¤glichen kommunikation bei den beninischen und deutschen jugendlichen: eine kontrastive studiepar Théodore ANAGONOU UAC - Licence en linguistique-didactique 2025 |
Schlussfolgerung und AusblickDiese kontrastive Untersuchung hat bestätigt, dass Emojis eine Schlüsselrolle in der digitalen Kommunikation junger Menschen spielen nicht nur als Mittel zur emotionalen Ausdrucksverstärkung, sondern auch als kulturell codierte Zeichen, die soziale Beziehungen, persönliche Haltungen und kommunikative Absichten visualisieren. Die Analyse der beninischen und deutschen Stichproben hat gezeigt, dass Emojis in beiden Kontexten intensiv verwendet werden, jedoch mit unterschiedlichen kulturellen Funktionen und Bedeutungsrahmen. Während beninische Jugendliche Emojis primär als affektive Ausdrucksträger einsetzen spontan, visuell und identitätsbildend, nutzen deutsche Jugendliche sie stärker als pragmatische Modulatoren: zur Klarstellung, zur Nuancierung von Aussagen oder zur Vermeidung von Missverständnissen. Diese kontrastive Nutzung spiegelt unterschiedliche Kommunikationsstile wider, die sich mit den Modellen von Hall und Hofstede treffend erklären lassen. Die anfängliche Hypothese wurde somit bestätigt: Emojis wirken sowohl als Brücken interkultureller Verständigung als auch als Spiegel kultureller Diversität. Sie sind keine universelle Sprache, sondern komplexe, kontextgebundene Zeichen im Spannungsfeld zwischen Lokalem und Globalem, zwischen Emotion und Konvention. Die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse liefern nicht nur einen Beitrag zur angewandten Semiotik und digitalen Pragmatik, sondern bilden auch eine fundierte Grundlage für weiterführende Forschung. Diese Ergebnisse, obwohl sie in einem spezifischen methodischen Rahmen verankert sind, eröffnen neue Wege für eine umfassendere Erforschung der Rolle von Emojis in interkulturellen Dynamiken. Durch ihren alltäglichen Einsatz offenbaren diese kleinen Zeichen große Herausforderungen: emotionale Vermittlung, kulturelle Identitätsaushandlung und digitale Sozialität.In diesem Sinne möchte ich meine zukünftige Masterforschung verorten mit dem Ziel, zu einer digitalen Linguistik beizutragen, die zugleich kontextsensibel, methodisch fundiert und praxisnah ist.Denn Emojis zu untersuchen bedeutet letztlich, zu verstehen, wie Gesellschaften heute ihr Sein zur Welt und zu den anderen in Zeichen, Bildern und digitalen Gesten ausdrücken. Literaturverzeichn1. Wissenschaftliche Monographien Danesi, M. (2017). *The Semiotics of Emoji: The Rise of Visual Language in the Age of the Internet*. London: Bloomsbury Academic. Dürscheid, C., & Siever, T. (2017). *WhatsApp mit Tante Emma: Wie wir heute schreiben - und was das für unsere Sprache bedeutet*. Berlin: Dudenverlag. Eco, U. (1975). *Trattato di semiotica generale*. Mailand: Bompiani. (Frz. Ausgabe: *Traité de sémiotique générale*, Paris: Laffont, 1988). Hall, E. T. (1976). *Beyond Culture*. New York: Anchor Books. Hofstede, G. (2001). *Culture's Consequences: Comparing Values, Behaviors, Institutions and Organizations Across Nations* (2nd ed.). Thousand Oaks: Sage Publications. Nöth, W. (1990). *Handbuch der Semiotik*. Stuttgart: Metzler. Nöth, W. (2000). *Semiotics of the Media: State of the Art, Projects, and Perspectives*. Berlin/New York: De Gruyter. Peirce, C. S. (1931-1958). *Collected Papers of Charles Sanders Peirce* (Vols. 1-8). Eds. C. Hartshorne, P. Weiss & A. W. Burks. Cambridge, MA: Harvard University Press. Baum, M. (2017). *Emojis als neue Schriftsprache: Semantische Vielfalt und Herausforderungen für die Kommunikation*. München: Verlag für digitale Kommunikation. 2. Wissenschaftliche Sammelwerke (Buchkapitel) Halté, M. (2016). Methoden der Emoji-Forschung: Statistische und hermeneutische Ansätze.« In K. Müller (Hrsg.), *Digitale Kommunikation und Kultur* (S. 250-270). Springer. Pappert, S. (2020). Bedeutungsvielfalt von Emojis im Online-Diskurs.« In T. Weber (Hrsg.), *Digitale Sprachkulturen* (S. 170-185). De Gruyter. 3. Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften Marcoccia, M. (2016). Cross-cultural communication and emojis: Challenges and opportunities.« *Journal of Pragmatics*, 98, 265-275. 4. Beiträge in Konferenzakten Herring, S. C., & Dainas, A. R. (2017). Nice Picture Comment! Graphicons in Facebook Comment Threads.« *Proceedings of the 50th Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS-50)*, 1-10. Miller, H., Thebault-Spieker, J., Chang, S., Johnson, I., Terveen, L., & Hecht, B. (2016). `Blissfully happy' or `ready to fight': Varying Interpretations of Emoji.« *Proceedings of the 10th International AAAI Conference on Web and Social Media (ICWSM)*, 259-268. 5. Hochschulschrift / Dissertation Derks, D., Bos, A. E. R., & von Grumbkow, J. (2008). Emoticons and social interaction on the Internet: the importance of social context. Computers in Human Behavior, 24(5), 379-395. https://doi.org/10.1016/j.chb.2007.01.001 Köhler, A., & Neuland, E. (2020). Sprache in der digitalen Welt: Neue Entwicklungen - Neue Herausforderungen. Stuttgart: J.B. Metzler. Locher, M. A., & Bolander, B. (2017). Language and Im/Politeness in Computer-Mediated Communication. Amsterdam: John Benjamins. Pavalanathan, U., & Eisenstein, J. (2016). Emojis vs. Emoticons: A performance-based comparison in Twitter. In Proceedings of the Tenth International AAAI Conference on Web and Social Media (ICWSM) (pp. 91-100). · Webseite Statista (2019), https://fr.statista.com/infographie/18710/lancement-annuel-emoji/ (abgerufen am 13. Juni 2025 4Predis.ai. (o. D.). Emoji - Bedeutung, Kategorien und Verwendung. Abgerufen am 10. Juni 2025, von https://predis.ai/de/RESSOURCEN/Glossar/emoji/ |
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